Dokumentation in 2 Teilen, Folge 1–2
1. Moldawien, ein Land im Aufbruch
Folge 1 (40 Min.)Bild: ArteViele Menschen verlassen Moldawien auf der Suche nach einem besseren Leben. Doch immer mehr wagen inzwischen auch einen Aufbruch in der Heimat und wollen ihren Landsleuten Mut machen. Vor sechs Jahren hat Nata Albot das „IA Mania“-Festival zum ersten Mal organisiert. Die „IA“ gehört zum Sonntagsstaat der Moldawierin, weiß mit farbiger Stickerei. Sie steht für die kulturelle Tradition Moldawiens. Doch längst geht es auf dem Festival in dem Grenzort Holercani nicht mehr allein um die Bluse: Dort werden Mode, aber auch altes Handwerk und moldawische Kochkunst präsentiert.
Nata Albot ist Journalistin, Kochbuchautorin, Mutter von drei Kindern, vor allem aber Aktivistin für ein modernes Moldawien. In ihrem Blog berichtet sie regelmäßig von den kulturellen Highlights in dem schmalen Land zwischen Rumänien und der Ukraine. Als Zeichen eines Aufbruchs besonders für ihre vielen Landsleute, die außerhalb von Moldawien leben. Auch Nata ist Teilzeitemigrantin. Seit einigen Jahren lebt und studiert sie in Montréal. Doch regelmäßig zieht es die 39-Jährige wieder nach Hause. Die Modedesignerin Valentina Vidraşcu hat Angebote aus den Metropolen der Welt und bleibt doch in der Heimat.
In der Tradition Moldawiens findet sie Inspiration für ihre modernen Entwürfe. Ekaterina Popescu unterrichtet Frauen der Umgebung im Teppichweben und gibt ihnen so eine Perspektive. Dabei legt sie größten Wert auf traditionelle Muster und Farben. Ekaterina und Valentina engagieren sich auch für das Festival, das im Juli Tausende Besucher in die entlegene Region am Grenzfluss Nister lockt. Mit dabei die Band Via Dacã, deren Texte von der Zerrissenheit zwischen Heimatliebe und Perspektivlosigkeit erzählen, aber auch von der Hoffnung auf einen Aufbruch. (Text: 3sat)Deutsche TV-Premiere Sa. 06.04.2019 arte 2. Moldawien, ein Land im Wandel
Folge 2 (45 Min.)Bild: ArteIn Butuceni wird einmal jährlich ein Open-Air-Opernfestival veranstaltet. Anatolie Botnaru, Weinbauingenieur, Rechtsanwalt und Unternehmer, hat das Event auf die Beine gestellt. Der 52-Jährige lebt seit 14 Jahren in dem kleinen Ort. Er hat dort verlassene Häuser im traditionellen Stil restauriert und damit ebenso großen Erfolg bei internationalen Touristen wie mit seinem Restaurant. Olesea Cojocaru hält die Küche mithilfe der Dorffrauen am Laufen. Sie kochen nach bewährten Rezepten und keltern Wein aus alten Reben. Einst galt das schmale Land, das heute im Westen an Rumänien grenzt und ansonsten von der Ukraine umschlossen ist, als „Obstgarten der Sowjetunion“. Die fruchtbare schwarze Erde Moldawiens gehört zu den besten Böden der Welt.
Das weiß auch Sergiu Turcanu, der schon in China und in der Türkei gelebt hat. Jetzt züchtet er mitten in der Hauptstadt Kräuter, Paprika- und Chiliraritäten aus aller Welt. Grigore hat nach Jahren im Ausland im elterlichen Weinberg eine Zukunft für sich entdeckt. Und mit der Besinnung auf alte Rebsorten gleichzeitig eine Nische in dem auf Masse setzenden moldawischen Weinbau gefunden. Seit Anfang des 21. Jahrhunderts hat rund ein Sechstel der Bevölkerung auf der Suche nach einem besseren Leben Moldawien verlassen. Menschen wie Anatolie, Olesea, Sergiu und Grigore widersetzen sich der harschen Realität in dem armen Land und entwickeln neue lohnende Perspektiven in der Heimat. (Text: 3sat)Deutsche TV-Premiere Sa. 13.04.2019 arte
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