Dokumentation in 2 Teilen, Folge 1–2

  • Folge 1
    Die Bude, das Büdchen, der Kiosk – das ist ein wesentlicher Bestandteil des Alltags in Nordrhein-Westfalen. Mehr als die Hälfte aller bundesdeutschen Buden befinden sich im Ruhrpott, ein guter Teil der übrigen Kioske im Rheinland. Mit diesen Trinkhallen verbindet sich pralle Sozial- und Alltagsgeschichte. Sie sind das letzte Stück „living history“ aus dem Industriezeitalter, früher waren die Pächter der Buden häufig Arbeitsinvaliden, heute sind es oft Türken, Italiener oder Griechen mit und ohne deutschen Pass; auffallend viele attraktive Kioske werden von Frauen geführt.
    Die Trinkhalle ist kommunikatives und soziales Zentrum in einem Stadtteil, generationenübergreifend; hier erfährt man alles wirklich Wissenswerte aus der nächsten Umgebung und hier kann man schnell und unkompliziert Teil einer ganz besonderen Gemeinschaft werden. Viele Kinder dürfen „anne Bude“, „am Büdchen“ zum ersten Mal allein einkaufen – meist die gemischte bunte Tüte -, Pendler trinken dort morgens ihren ersten Kaffee oder nach Feierabend das erste Bier, Handwerker treffen sich hier in der Pause und Rentner tauschen hier die Erinnerungen an große Zeiten aus. Und das ist längst nicht alles …
    Der vielfach preisgekrönte Dokumentarfilmer Werner Kubny hat zusammen mit Per Schnell und Günter Bäcker aus der Vielzahl der Buden und Büdchen einige besonders originelle ausgewählt und die Besitzer und Besucher mit der Kamera beobachtet. In der ersten Folge „Mein Büdchen im Rheinland“ porträtiert er den Kiosk gegenüber von Chemiepark Leverkusen, wo sich die Schichtarbeiter die Klinke in die Hand geben, das Pendler-Idyll am Bahnhof Düsseldorf-Gerresheim, in Köln den Kiosk des partybegeisterten Paradiesvogels Andreas Göbel und das schicke Büdchen der jungen Unternehmerinnen Sarah und Anouschka, aber auch das Ausflügler-Büdchen unter der Müngstener Brücke. Die Bläck Fööss singen und spielen ihren Hit von der „Kaffeebud“ und erzählen etwas über seine Entstehungsgeschichte, und das philosophische Fazit zieht der polnische Stammgast des Kiosks in Gerresheim: „Hierher zu kommen ist besser als beichten!“ (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereFr 18.11.2011WDR
  • Folge 2
    In der zweiten Folge stehen die Buden im Ruhrgebiet im Mittelpunkt. Hier gibt es so viele und so viele, die hoch geschätzt werden, dass es mittlerweile sogar eine „Kiosk-Wallfahrt“ gibt! Lioba Albus stellt ihre Lieblingsbude und deren Besitzerin vor, Frank Goosen eine der typischsten Wurstbuden im Revier. Wir lernen Michael Mangelmans in Mülheim kennen, der aus einem verrufenen Säufertreff eine quirlende Nachbarschaftszentrale gemacht hat, Renate Feugmann auf dem Wattenscheider Markt, deren Stammkunden sich um sie sorgen, sobald sie mal ihre Bude verlässt, und Almuth Boyen, bei der langjährige Stammkunden sogar ein Mittagessen nach Hause gebracht bekommen, wenn es ihnen nicht gut geht. Und sie alle sagen: „Meine Bude ist mein Hobby und meine Kunden sind meine Freunde.“ Und man ahnt, wie gut es ist, dass es diese kleinen Inseln voller Herz und Heimat immer noch gibt. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereFr 25.11.2011WDR

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