Die Geschichte der Fotografie ist immer auch eine Geschichte der menschgemachten Umweltbelastung und somit eine Ausbeutung der Natur. Das Gewerbemuseum in Winterthur ZH hat nun den ökologischen Fussabdruck der Bildproduktion unter die Lupe genommen – seit den Anfängen der Fotografie bis heute. Metabolic Studio Das Künstler-Kollektiv startete vor einigen Jahren ein aussergewöhnliches Fotoprojekt im Owens Valley, im Westen der USA. Das Tal ist bekannt für seinen ausgetrockneten Owens Lake; die Landschaft gleicht einer Salzwüste. Ab 1913 wurde das Wasser des Sees umgeleitet, um die wachsende Stadt Los Angeles damit zu versorgen. Innerhalb weniger Jahre trocknete das Tal aus. Ausserdem wurde Silber abgebaut, was wiederum für die Film- und Fotoproduktion Hollywoods eingesetzt wurde. Die Künstlerinnen und Künstler von Metabolic Studio nutzen nun Silber aus den stillgelegten Minen, entwickeln Fotos in den Natrium-Salzlaken und die Nacht fungiert als Dunkelkammer. Dabei entstehen
magische Bilder. Fotograf Ueli Alder «Kulturplatz» ist im Atelier des Fotokünstlers zu Gast. Er beschäftigt sich in seinen Werken auch damit, wie Fotografie nachhaltiger werden kann. Ueli Alder setzt auf die Cyanotypie, ein fotografisches Verfahren, das auf Eisen und nicht auf Silber beruht, so wie die herkömmlichen fotografischen Herstellungsmethoden. Dieses alte Blaudruck-Verfahren taugt nicht als Lösung für die aktuelle Massenproduktion von Bildern, zeigt aber auf, wie nachhaltige Fotografie im Kleinen funktionieren kann. Ostdeutsche Filmfabrik ORWO lautet der Name des grössten Foto- und Filmherstellers der DDR. Nach Kodak war ORWO in den 1960er- und 70er-Jahre der zweitgrösste Produzent von Filmmaterial weltweit. Der deutsche Fotograf Tobias Zielony hat sich mit der Geschichte der Filmfabrik beschäftig, und seine Recherche wiederum auf eine Filmrolle gebannt, die ewig halten soll und von einer Nachfolge-Firma von ORWO hergestellt wurde. (Text: SRF)
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