Das Theatertraumpaar versucht es wieder miteinander: Regisseur Nicolas Stemann wird Elfriede Jelineks Bühnenessay „Rein Gold“, eine Bearbeitung von Richard Wagners „Der Ring des Nibelungen“, auf die Bühne bringen. In einem weitverzweigten Gedankenstrom knüpft Jelinek überraschende Zusammenhänge und kehrt doch immer wieder zu ihrem Leitmotiv zurück: der Geburt des Kapitalismus aus dem Geist eines Erlösungswahns. Ragnar Kjartanssons Installationen und Performances zeigen Sinn für das Absurde: Er filmte Klavierkonzerte im ewigen Eis, verkleidete sich als Landschaftsmaler des 19. Jahrhunderts, erstellte pseudoimpressionistische Gemälde oder trat als Robert Schumann,
Schlagersänger, Ritter oder auch als der Tod auf. Eine besondere Qualität des Isländers ist seine Affinität zur Musik. Sein neues Werk „Der Klang der Offenbarung des Göttlichen“ ist ein Theaterstück ohne Schauspieler, ganz im Stile der Romantik. Kulturpalast blickt dem Künstler bei der Arbeit über die Schulter. Zu Gast auf Nina Sonnenbergs grünem Sofa ist die deutsche Indietroniker-Band The Notwist, 1989 in einer oberbayerischen Kleinstadt gegründet, wo sie heute noch leben und ihre Alben aufnehmen. Inzwischen sind die drei Musiker international sehr gefragt. Gerade haben The Notwist ihr neues Album „Close to the Glass“ veröffentlicht. (Text: 3sat)