Folge 156

  • Soziale Netzwerke

    Folge 156
    Cambridge Analytica-Skandal oder Steuervermeidung in Milliardenhöhe – es steht nicht gut um Facebook. Sind das Wachstumsschmerzen oder stecken Soziale Netzwerke in einer Existenzkrise? Der Kulturpalast befragt Autoren, Schauspieler und Regisseure, wie sich ihr Blick auf soziale Netzwerke verändert hat. Und stellt Kunst vor, die sich genau das zum Thema macht: unseren Umgang mit diesem Alltagsmedium und seinen Auswirkungen. Was bisher wenige wussten: In Manila auf den Philippinen lebt ein großer, inoffizieller Geschäftszweig nur von der Bereinung der Internetseiten von Facebook, Google, Twitter und Co.
    Tausende sogenannter anonymer Content-Moderatoren sichten und löschen alles, was gegen die Richtlinien der Netzwerke verstößt. Sie sind Tag für Tag unzähligen Gewaltaufnahmen ausgesetzt, ohne das Recht zu haben, anderen erzählen zu dürfen, was sie gesehen und gelesen haben. Die Folge sind Traumata, ähnlich wie nach Kriegseinsätzen. Der aktuelle Kinofilm „The Cleaners“ von Moritz Riesewieck und Hans Block gibt diesen Opfern Sozialer Netzwerke nun erstmals ein Gesicht. Ihr Gesicht bewusst verstecken, das macht die New Yorker Performance Künstlerin Signe Pierce. Für ihren Film „American Reflexx“ flanierte
    die Netz-Künstlerin sexy gekleidet, aber mit einer spiegelnden Gesichtsmaske verdeckt durch die Ausgehmeile einer amerikanischen Kleinstadt.
    Und wurde mitten auf der Straße zum Opfer brutaler Angriffe. Lassen Menschen ihren Aggressionen größeren Lauf, wenn sie das Opfer nicht sehen können? Es abstrakt bleibt, wie sonst nur im Netz? Zu Gast bei Nina auf dem Sofa ist die Österreicherin Stefanie Sargnagel, scharfzüngige Literatin der kleinen Form. Was ein richtiger Shitstorm ist, hat sie schon mehrfach erfahren müssen. „Im Social Media bin ich realer als in der echten Welt.
    Im Real Life bin ich viel zu freundlich“, schrieb sie vor zwei Jahren in ihrem Blog. Ihre „Statusmeldungen“ – Alltagsschnipsel, bissigen Kommentare und intimen Einblicke auf Facebook – hat sie längst auch in gedruckter Form herausgebracht, in insgesamt fünf Büchern. Polemisch, politisch und zutiefst persönlich. Außerdem in der Sendung: Dries Verhoevens „Beerdigung der Privatsphäre“ bei der letzten Wiesbaden Biennale. Das ultimative VR-Spiel zum Thema Digitaler Dauerstress namens „No Escape“. Und der Entzug des einstigen Social Media-Junkys Alexander Iskin, der sich in seinen Performances vom Ballast des Medienalltags befreit. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereSa 19.05.20183sat

Cast & Crew

Sendetermine

Sa 19.05.2018
19:30–20:00
19:30–
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