Folge 149

  • Bling-Bling

    Folge 149
    „Fake it till you make it“: nur, weil man (noch) arm ist, heißt das nicht, dass man nicht mit Reichtum protzen darf! Die Bling-Bling-Ästhetik greift weiter um sich, nicht nur im Hip-Hop. Im Februar erschien ihr Debut-Album „Havarie“, jetzt ist sie zu Gast im Kulturpalast: der neue deutsche Rapstar „Haiyti“. In Videos inszeniert sich Haiyti am liebsten mit Pelzkragen und heißen Boys im Pool – auch wenn letzterer aus dem Baumarkt kommt … egal. Trap-Rapper aus den Südstaaten der USA machen es ja schon lange vor: Reich ist das neue geil! Man inszeniert sich mit ankerkettendickem Goldschmuck, Ferraris und einem ganzen Ballett aus „hot bitches“.
    Die Zeiten, in denen man sich als Superreicher bescheiden hinter Kassenbrillen – Model „Bill Gates“ – versteckt hatte, scheinen vorbei. So sehen das auch die „Rich Kids of Literature“. Die Berliner Literaten-Gang bringt Poloshirts mit ihrem Logo heraus, dazu inszenieren sie Modelfotos stilgerecht mit Rennpferden. Dagegen wirken die „Tristesse Royale“-Literaten der 90er-Jahre wie Hartz IV-Empfänger. „Ultraromantik“ heißt die Devise der „Rich Kids of Literature“. Und ihre Attitude meinen sie so ernst,
    dass sie fast schon wieder ironisch ist.
    Und das alles zu einer Zeit, in der die Schere zwischen Arm und Reich immer weiter auseinander geht. In Deutschland besitzen mittlerweile die 45 Reichsten genau so viel wie die ärmere Hälfte der gesamten Bevölkerung. Die wahren Reichen gibt es auf den Fotos der Amerikanerin Lauren Greenfield zu sehen. Die Fotografin und Dokumentarfilmerin („Generation Wealth“) hat Superreiche über 25 Jahre lang begleitet. Auch die inszenieren sich gerne mit Luxussymbolen, aber es gibt da einen wesentlichen Unterschied zu Haiyti und den „Rich Kids of Literature“: Sie sind wirklich, wirklich reich – und die Fotos von Lauren Greenfield erschreckend entlarvend.
    Die sehen dann ein bisschen so aus, wie man auch Weltstar HP Baxxter kennt: mit Pelzmantel, Falke auf dem Arm, Windhund an der Seite vor einem fetten englischen Oldtimer. Anlässlich des 25-jährigen Geburtstags seiner Hardcore Techno Formation Scooter teilt er im „Kulturpalast“ das Geheimnis seines Erfolges. Sind wir womöglich schon im Post-Bling-Bling? Auftakt zu fünf neuen Folgen Kulturpalast, die im März jeden Samstagabend in 3sat zu einem vergnüglichen Streifzug durch das Kulturgeschehen einladen. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereSa 03.03.20183sat

Cast & Crew

Sendetermine

Sa 03.03.2018
19:30–20:00
19:30–
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