bisher 5 Folgen, Folge 1–5

  • Folge 2
    Mark-Anthony Turnages Oper „Anna Nicole“ stellt einige schmerzhafte Fragen an den neoliberalen Zeitgeist. Auch wenn das Schicksal des Models und Busenwunders Anna Nicole Smith unverkennbar amerikanische Züge trägt, berührt vieles daran auch die europäische Seele.
    Was fasziniert uns an B-Prominenten wie Anna Nicole Smith? War sie eine Frau, die ihr Leben mutig in die Hand genommen und ihr soziales Milieu verlassen hat, oder hat sie sich nicht vielmehr der kapitalistischen Verwertungsmaschine in den Rachen geworfen, um schließlich in ihr zermalmt zu werden? Ist die Selbstoptimierung tatsächlich eine Notwendigkeit unserer Zeit oder doch ein Perpetuum mobile, um dem modernen Menschen den Rest zu geben? Wie echt und authentisch bin ich noch, oder haben solche Begriffe überhaupt ihren Sinn verloren? Aus Anlass der Inszenierung von „Anna Nicole“ am Staatstheater Nürnberg diskutieren Barbara Vinken und Patsy L’Amour laLove. Barbara Vinken ist Professorin für Allgemeine und französische Literaturwissenschaft an der LMU München und beschäftigt sich in ihrer Forschung unter anderem mit Frauenbildern und Mode.
    Die Geschlechterforscherin Patsy L’Amour laLove ist die Historiografin der deutschen Schwulenbewegung. Der von ihr herausgegebene Sammelband „Beißreflexe“ über autoritäre Tendenzen in der Aktivistenszene hat die Schwulen-, Lesben- und Transgender-Szene seit dem Erscheinen 2017 aufgewühlt. Moderiert wird das Gespräch von der Kulturjournalistin Joana Ortmann, die in der trimedialen Redaktion Kultur aktuell des Bayerischen Rundfunks arbeitet. „Kopf frei!“ ist eine Gesprächsreihe des Bayerischen Rundfunks und des Staatstheaters Nürnberg. (Text: ARD-alpha)
    Deutsche TV-PremiereSo 02.12.2018ARD-alpha
  • Folge 3
    Für manches mehr oder weniger Erfreuliche sind die Deutschen in aller Welt bekannt, doch der Humor gehört nicht dazu. Deutsch und lustig – ein unüberwindliches Gegensatzpaar? Zwar kann man das so allgemein nicht sagen, aber ganz aus der Luft gegriffen ist es nicht. Deutschland war einmal ein weltweit führender Humor- und Satireproduzent, insbesondere in der Weimarer Republik, als gerade im Musiktheater kein Tabu für Blödsinn galt. Die völlig humorbefreiten Nazis räumten auf: mit dem Spaß und auch mit den Menschen, die ihn sich ausdachten. Davon hat sich der deutsche Humor lange nicht erholt. Bis heute nicht? Anlässlich von Paul Abrahams 1933 verbotener Operette „Ball im Savoy“ und ihrer Neuinszenierung am Staatstheater Nürnberg geht BR-Redakteur Peter Jungblut mit seinen Gästen Tomer Gardi und Kevin Clarke dieser Frage nach.
    Der israelische Autor Tomer Gardi hat mit seinem 2016 erschienen Buch „Broken German“ einen verblüffenden Blick auf die deutsche Sprache geworfen. Sein Deutsch hat er nicht aus Büchern gelernt, sondern auf der Straße. Um korrekte Grammatik kümmert er sich wenig, verstanden wird er von seinen Lesern trotzdem. Kevin Clarke ist Gründer des Operetta Research Center und gilt als einer der besten Kenner der Operettengeschichte weltweit. Sein besonderes Interesse gehört der Berliner Operette der 20er und 30er Jahre, zu deren aktueller Renaissance er viel beigetragen hat. Moderiert wird das Gespräch von Peter Jungblut, stellvertretender Leiter der Redaktion Kultur aktuell des Bayerischen Rundfunks, Kritiker, Kommentator und Glossist. (Text: ARD-alpha)
    Deutsche TV-PremiereSo 10.02.2019ARD-alpha
  • Folge 4
    Anlässlich der Inszenierung von Wagners „Lohengrin“ in der Regie von David Hermann und unter der musikalischen Leitung von Joana Mallwitz am Staatstheater Nürnberg diskutiert Moderatorin Martina Boette-Sonner gemeinsam mit der Schriftstellerin Dagmar Leupold und dem Musiker und Autor Thomas Meinecke im Rahmen der „Kopf frei!“-Gesprächsrunde über das Thema „Rollenspiele: Wagners Frauen und die Genderdebatte“. Neu ist die Gender-Debatte nicht, aber sie gewinnt an Fahrt und kommt auf immer mehr Gebieten in Gang – selbst das altehrwürdige deutsche Stadt-theater sieht sich mit kritischen Fragen konfrontiert. Nur die Opern von Richard Wagner, dem klassischen deutschen Opernkomponisten schlechthin, scheinen sich ihr entziehen zu wollen.
    Wagners Frauen sind Opferlämmer oder Monster: Groupie Senta im „Fliegenden Holländer“, die Hure Venus und die Heilige Elisabeth im „Tannhäuser“, die bedingungslos liebende Isolde, die brave Elsa und die intrigante Ortrud im „Lohengrin“ … Die Reihe ließe sich fortsetzen. Was erzählen uns diese Frauen heute über Rollenbilder, Männerfantasien oder vielleicht sogar über weibliche Freiheit und Selbstbestimmung?Darüber diskutiert Martina Boette-Sonner, Redakteurin der Abteilung Kultur aktuell des Bayerischen Rundfunks, mit ihren Gästen: Die Schriftstellerin Dagmar Leupold hat zuletzt mit ihrem 2016 erschienenen Roman „Die Witwen“ eine rasante weibliche Road Novel veröffentlicht. Der Musiker und Autor Thomas Meinecke ist Spezialist für Gender-Themen und aktuell Ricarda-Huch-Poetikdozent für Gender in der literarischen Welt an der TU Braunschweig.
    „Kopf frei!“ ist eine Gesprächsreihe des Bayerischen Rundfunks und des Staatstheaters Nürnberg. Die Gespräche sollen im Kontext aktueller Produktionen des Hauses ein Forum bieten, um über Aktuelles in Politik und Gesellschaft zu diskutieren. (Text: ARD-alpha)
    Deutsche TV-PremiereSo 09.06.2019ARD-alpha

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