Dokumentation in 5 Teilen, Folge 1–5

  • Folge 1 (45 Min.)
    Kalliste, „die schöne Insel“, so haben einst griechische Seefahrer Korsika genannt. Napoleon beteuerte, seine Heimat sogar allein am Duft erkennen zu können. Für Patrizia Gattaceca, Sängerin, Korsin von Geburt und aus Überzeugung, ist die „Schöne Insel“ allerdings zum Gefängnis geworden. Weil sie einen gesuchten Mordverdächtigen bei sich versteckt hat, darf sie Korsika nicht verlassen, bevor das Gerichtsverfahren gegen sie beendet ist. Der populären Sängerin erscheint ihre Tat als die natürlichste der Welt: „In Korsika achten wir das Gastrecht“, sagte sie stolz vor dem Richter. Die Ansicht, dass es über der nationalen Ordnung noch eine weitere, viel ältere, urkorsische Ordnung gibt, teilen viele Korsen mit ihr. (Text: einsfestival)
    Deutsche TV-PremiereMo 09.02.2009arte
  • Folge 2 (45 Min.)
    Kreta ist die südlichste Mittelmeerinsel, zwischen Europa, Asien und Nordafrika gelegen. 600.000 Menschen leben auf der größten griechischen Insel. 245 Kilometer Luftlinie trennen West- und Ostküste. Die Nordküste der Insel ist fest in der Hand der Touristen. Abseits vom Rummel aber gibt es immer noch viele Möglichkeiten, die Seele Kretas zu entdecken. Zum Beispiel im größten Kloster der Insel, Agia Triada. Die Mönche hier leben von Öko-Landwirtschaft. Dazu gehört, dass der Abt es sich nicht nehmen lässt, selbst auf den Traktor zu steigen, wenn Weinernte ist.
    Die Produkte des Klosters werden in ganz Europa, aber auch im kleinen Klosterladen verkauft. Wer das echte Kreta erleben möchte, muss auf den Psiloritis fahren. Hier, wo die All-Inclusive-Urlauber selten hinkommen, sind die alten Traditionen noch lebendig. Bei Hochzeiten werden Freudenschüsse aus Maschinengewehren abgefeuert. Sie sollen zeigen, dass die Kreter stets wehrbereit sind. Sie sind aber auch heftig umstritten, weil sie schon Tragödien ausgelöst haben. (Text: einsfestival)
    Deutsche TV-PremiereDi 10.02.2009arte
  • Folge 3 (45 Min.)
    Sie ist der Inbegriff des Massentourismus: die Baleareninsel Mallorca. 80 Prozent des Bruttoinlandproduktes werden im Hotel- und Dienstleistungsgewerbe erwirtschaftet, nur noch 5 Prozent in der Landwirtschaft. Mallorca ohne Urlaubsgäste, das wäre nicht denkbar. Aber vielleicht haben gerade deswegen die Mallorquiner ihre Eigenarten bewahrt und pflegen sie, um sich so ihrer Identität zu vergewissern. Vor allem in den Ebenen im zentralen Binnenland, in dem das Leben bis heute – außer an Markttagen – kaum vom Tourismus geprägt ist, und in den entlegenen Bergregionen sind die Einheimischen bis heute oftmals unter sich. (Text: einsfestival)
    Deutsche TV-PremiereMi 11.02.2009arte
  • Folge 4 (45 Min.)
    In der Barbagia, dem Barbarenland, schlägt noch das ursprüngliche Herz Sardiniens. Den meisten Besuchern, die vor allem wegen der kilometerlangen Strände auf die Mittelmeerinsel kommen, ist das Hinterland Sardiniens unbekannt. Hier zeigt sich die Insel von ihrer urwüchsigen und ungezähmten Seite. Es ist eine wildromantische Landschaft. Sanfte Hügel wechseln sich ab mit bizarren Granitfelsen dann wieder weite Ebenen. Überall liegt der Duft von Macchia aus Immortelle, Ginster, Myrte, Thymian, Rosmarin und Wacholdersträuchern in der Luft. Bis über 1.800 Meter erheben sich die Berge. Der Gegensatz zum bekanntesten Küstenstreifen Sardiniens, der Costa Smeralda, könnte nicht größer sein, wo weiße Sandstrände, verschwiegene Buchten und immer wieder das smaragdgrüne Meer die Insel prägen.
    Die Zeit ist im Hinterland Sardiniens keineswegs stehen geblieben – neue Häuser, Geschäfte und Straßen haben das Gesicht verändert – der Touristenlärm von der Küste dringt aber nur als schwaches Echo in die Bergtäler. Viele Frauen sind noch traditionell schwarz gekleidet und tragen Kopftücher. Die Menschen begegnen mit Zurückhaltung dem, was sich an den Küsten abspielt. In Orune, einem abgelegenen Bergdorf, werden die Traditionen noch gelebt. Das Fest der Madonna della Consolata, die den Menschen Trost spenden soll, wird gefeiert. Auf der von Armut geprägten Insel gehörten Familienfehden und Blutrache viele Jahrhunderte zum Alltag. Kirchenfeste versöhnten die Menschen miteinander. (Text: einsfestival)
    Deutsche TV-PremiereDo 12.02.2009arte
  • Folge 5 (45 Min.)
    „Der Gedanke an die Teilung meiner Heimat hat schon immer meine künstlerische Arbeit beeinflusst“, erklärt Larkos Larkou. Der 35-Jährige ist Musiker und beschäftigt sich mit traditioneller zyprischer Musik. Nach Öffnung der Demarkationslinie im Jahr 2003 gründete er die gemischt-zyprische Band „Kyprogenia“. Für den griechischen Zyprer ist die Musik ein Weg mit der Teilung seiner Heimat umzugehen. Seit 1974 ist die drittgrößte Insel des Mittelmeeres geteilt in einen griechischen Süd- und einen türkisch besetzten Nordteil.
    Die Folgen der Invasion, bei der die türkische Armee mehr als ein Drittel der Insel besetzte, sind immer noch spürbar. Jeder dritte Zyprer wurde damals zum Flüchtling im eigenen Land. Viele hoffen bis heute auf die Rückkehr in ihre alte Heimat. Als Geburtsstätte der Liebesgöttin Aphrodite hielt Zypern Eingang in die großen Mythen der Antike. Südlich der Türkei gelegen, bildet sie seit jeher den Brückenkopf zwischen Orient und Okzident. Daher wurde die Insel über Jahrtausende von Eroberern stark begehrt.
    Griechen, Römer, Byzantiner, Kreuzfahrer und Osmanen bis zu den Briten – alle haben ihre Spuren hinterlassen. Eindrückliche Beispiele dafür sind die Ruinenstadt Koúrion, die Selimiye-Moschee in Nikosia – einst eine gotische Kathedrale – oder die Kreuzritterfestung Kantára, die am Eingang der Halbinsel Karpaz auf einem Berggipfel thront. Daneben bietet Zypern auch eine beeindruckende Naturkulisse: zerklüftete Küstenabschnitte mit grandiosen Klippen, Sandbuchten und malerische Häfen.
    Auf den grünen Berghängen des Tróodos wächst seit Jahrtausenden Wein und machte Zypern als ersten kommerziellen Weinproduzent bekannt. Mehr als 300 Sonnentage pro Jahr bieten dafür optimale Bedingungen. Wie aber gestaltet sich der Alltag der Menschen in Nord und Süd? Wie leben die Zyprer ihre Kultur und Tradition, wie gehen sie mit der jahrtausendealten Geschichte um, die immer wieder sichtbar ist? Der Film porträtiert den Musiker Larkos Larkou und begleitet ihn in sein Heimatdorf im türkisch besetzten Norden.
    Das Team trifft den türkischen Fotografen Mehmet Sik, der mit seinen Fotos seit über 50 Jahren zyprische Geschichte dokumentiert. Nicht zuletzt zeigt der Film die Arbeit von Herodotos Herodotou, der in der Kulturlandschaft des Tróodos-Gebirge Wein keltert. Darüber hinaus gibt der Film Einblicke in die zyprische Küche. Im nordzyprischen Dorf Büyükkonuk sind hausgemachte Röhrennudeln eine besondere Spezialität. Im Süden stellt Loula Ioannou seit fast 30 Jahren den traditionellen Haloumi her, Zyperns gastronomisches Aushängeschild. (Text: BRalpha)
    Deutsche TV-PremiereFr 13.02.2009arte

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