Im Auge des Sturms Folge 2: Sturmflut und Monsterwellen
Folge 2
2. Sturmflut und Monsterwellen
Folge 2
Im Herbst 1995 bricht die „Queen Elizabeth 2“ von Southampton in England nach New York auf. „Heute Abend wird es etwas stürmischer“, informiert Kapitän Warwick die Passagiere. Die Menschen an Bord ahnen noch nicht, was ihnen bevorsteht. Beim Abendessen im Salon fliegen die Gläser vom Tisch, bei der anschließenden „Hurrikan-Party“ können die Musiker nicht mehr auf ihren Instrumenten spielen. Alle müssen in die Kabinen. Mitten in der Nacht rast eine Monsterwelle auf das Schiff zu, einige Passagiere glauben, dass sie den nächsten Tag nicht mehr erleben werden. Doch das Kreuzfahrtschiff läuft einige Tage später mit starken Beschädigungen in New York ein. Für die Wissenschaftler war die „Beinahe-Katastrophe“ der „Queen Elizabeth 2“ der Beweis für die Existenz von Riesenwellen. Lange Zeit als
Seemannsgarn abgetan, erbrachte eine Messboje in der Nähe der „Queen Elizabeth 2“ die Gewissheit: Die Welle, die auf das Kreuzfahrtschiff zurollte, war über 30 Meter hoch. Wissenschaftler betrachten die Monsterwellen als Vorboten der Klimakatastrophe. Mit den zunehmenden Stürmen wird das Meer unruhiger, und mit der Klimaerwärmung steigt auch der Meeresspiegel. Dass irgendetwas mit dem Wetter nicht mehr stimmt, ahnt Frerk Johannson schon lang. Er ist Bauer auf der Hallig Langeneß in der Nordsee. Er erinnert sich, wie am 3. Dezember 2000 das Sturmtief Anatol heranfegte und bereits bei Ebbe die Wellen an die Deichkronen schlagen ließ. Anatol war einer der stärksten Stürme, die Deutschland jemals heimgesucht haben. Die Bewohner rechneten schon mit dem Schlimmsten, da zog sich der Wind im allerletzten Moment zurück. (Text: 3sat)