Nicholas Bachand aus Québec hat sich in Gabun seinen Kindheitstraum erfüllt: Seit 2007 leitet er ein Rehabilitationszentrum für Gorillas, die Wilderern zum Opfer gefallen sind. In Gabun ist die Jagd auf bestimmte Primaten legal und weit verbreitet. Obwohl das Gesetz die Gorillas uneingeschränkt schützt, werden immer noch viele erwachsene Tiere von Wilderern getötet. Zurück bleiben ihre verwaisten Babys. Nicholas Bachand arbeitet für das Projekt Gorilles Fernan-Vaz. Die Organisation bietet überlebenden Gorillas eine Zuflucht und führt sie, wenn möglich, in ihren natürlichen Lebensraum zurück. Auf der Insel Evengué im Westen Gabuns werden Gorillas betreut, die nicht mehr in die Freiheit entlassen werden können. Für ein Leben im Dschungel fehlen ihnen die
nötigen Fertigkeiten. Ganz in der Nähe des Refugiums auf der Insel Evengué liegt die Insel Oriquet, die als Übergangs- und Trainingsort für sechs verwaiste junge Gorillas dient. „Der Wiedereingliederungsprozess ist ziemlich kompliziert“, erklärt Nicholas Bachand. „Wir beginnen mit der medizinischen Betreuung, dann folgt die psychologische Rehabilitation. Junge Gorillas brauchen viel Aufmerksamkeit und Zuwendung – und genau das macht es so schwierig. Idealerweise sollte keine Bindung zwischen Mensch und Gorilla entstehen, wenn wir sie irgendwann auswildern wollen“, sagt er. Bei seiner Arbeit kann Nicholas auf die Unterstützung seiner Assistenten Landry und Jean-Louis zählen. Die beiden gabunischen Tierpfleger sind seit dem Start des Projekts dabei. (Text: arte)