Vor der eindrucksvollen Kulisse des Mingan-Archipels in der kanadischen Provinz Québec studiert Richard Sears schon seit 30 Jahren die Lebensgewohnheiten der Blauwale. Seine Leidenschaft für das größte Meeressäugetier reicht ins Jahr 1979 zurück, als er mit seinem Schlauchboot vor dem Dorf Longue-Pointe-de-Mingan anlegte und sein Zelt aufschlug. Er blieb und gründete eine Walforschungsstation. ARTE begleitet Richard Sears auf eine atemberaubende Exkursion zur Gaspésie-Halbinsel, wo er zusammen mit anderen Wissenschaftlern den größten Erdenbewohner beobachtet und Informationen zu seinem Verhalten und seinen Aufenthaltsorten sammelt. Anhand von Biopsien erheben Richard und seine Kollegen Daten über das Geschlecht und die Herkunft der Blauwale. Seit Beginn der 90er Jahre ist der Blauwalbestand in der Gegend des
Mingan-Archipels allerdings stark zurückgegangen. Richard Sears und seine Kollegen versuchen, diesem Problem auf den Grund zu gehen. Besteht möglicherweise ein Zusammenhang zwischen dem Rückgang der Kabeljau-Bestände und dem Verschwinden der Blauwale rund um die Mingan-Inseln? Neben einem Ungleichgewicht in der Nahrungskette sehen die Forscher die Ursache für den starken Rückgang und das Umsiedlungsverhalten der Blauwalpopulation auch im regen Schiffsverkehr, der im Sankt-Lorenz-Golf herrscht, sowie der Schadstoff- und Lärmbelastung. Richard Sears ist Realist. Er macht sich keine Illusionen über die Rettung der Wale. Sein einziges Ziel ist es, die Population des Sankt-Lorenz-Golfs mit Hilfe seiner Erkenntnisse zu schützen und sicherzustellen, dass das Ökosystem, in dem die Wale leben, stabil bleibt. (Text: arte)