Er hängt seit 500 Jahren im Hallenchor von St. Lorenz in Nürnberg: der „Engelsgruß“ des Bildhauers Veit Stoß. Er zeigt die Begegnung des Engels Gabriel mit der jungen Maria, die vor Schreck das Buch fallen lässt, in dem sie gelesen hatte. Ein Kunstwerk mit wechselhafter Geschichte. Susanne Bammessel, Pfarrerin für Tourismus-Seelsorge, weiß, dass es vor allem Frauen anspricht. Auf diesen inneren Dialog lässt sich im Film Barbara Dietzfelbinger ein und erzählt, wie sie im Laufe ihres Lebens gelernt hat, mit eigener Stimme zu sprechen – auch innerhalb der evangelischen Kirche. Jahrzehntelang hat sie Frauen
darin unterstützt, selbstbestimmt ihre Rolle im Leben und in der Welt zu finden. Und wie die biblische Maria Rede und Antwort zu stehen. Mit eigener Stimme reden, mit eigener Stimme beten: Dafür stehen die Perlen des Glaubens, die im Leben von Kirstin Faupel-Drevs eine besondere Rolle spielen. Anders als der Rosenkranz mit seinen tradierten Gebetsformen, der den „Engelsgruß“ in der Lorenzkirche umrahmt, regen die farbigen Perlen dazu an, das ganze Leben mit seinen Wüstenzeiten und Aufbrüchen zu meditieren. Zwei Frauen, zwei Wege, die eigene Stimme zu finden und zu stärken. (Text: BR Fernsehen)