Folge 4986

  • Irgendwo dazwischen – Auf Augenhöhe mit Ariella, Arid und Ahmed

    Folge 4986 (30 Min.)
    Zurück an die alte Schule? Für Dokumentarfilmerin Jelena Jeremejewa ist das eine Reise an einen ganz besonderen Ort. In der UNESCO-Schule in Essen stand sie vor 20 Jahren mit ihrer Mutter im Sekretariat, um für die Förderklasse angemeldet zu werden. Jelena war zwölf Jahre alt und hatte gerade mit ihrer Mutter Kiew verlassen, um im Ruhrgebiet zu leben. Ein Neuanfang. Die neue Schule war schon damals auf Jugendliche spezialisiert, die eine andere Herkunft haben. Auch heute haben 70 % der Schüler auf dem Aufbaugymnasium ausländische Wurzeln, Schüler aus 40 Nationen. Jedes Jahr kommen weitere Kinder und Jugendliche aus den unterschiedlichsten Teilen der Welt dazu. Ahmed ist zwölf Jahre alt und kommt aus Syrien. Es sind seine ersten Tage an einer deutschen Schule.
    Jetzt muss er sich auf eine fremde Sprache, fremde Menschen und fremde Strukturen einlassen. Gestern noch war er mit den Eltern und einem Übersetzer zur Anmeldung da. Heute fängt seine erste Deutschstunde in der 7W an, einer altersübergreifenden Klasse, in der Kinder Deutsch lernen sollen. So schnell, wie es eben geht. Auf die UNESCO-Schule in Essen geht auch Arif. Er ist vor mehr als vier Jahren aus Afghanistan nach Deutschland geflüchtet. Mit 15 Jahren, ohne Eltern, aber mit einem jüngeren Bruder, brachten ihn Schlepper über Pakistan, Iran, Türkei und
    Griechenland irgendwann nach Essen. Heute sitzen ihm die entstandenen Schulden, die deutsche Bürokratie und noch dazu eine Klausur in seinem Horrorfach „Mathe“ im Nacken. Aber er hat einen Freund gefunden: Johnson, geflüchtet aus Liberia.
    Die beiden Jungs könnten unterschiedlicher nicht sein, aber ihre Biographien ähneln sich und haben sie zusammengeschweißt. Ariella ist 21 Jahre alt. Sie steht vor kurz vor dem Abi und hat eine klare Vorstellung von ihrer Zukunft. Sie will Kinder haben, Pädagogik studieren und Erzieherin werden, in ihren jüdischen Kindergarten zurückkehren und den Kindern all das zurückgeben, wovon sie bis jetzt profitiert. In der Hoffnung auf eine bessere Zukunft haben ihre Eltern Anfang der 90er Jahre die damalige Sowjetunion verlassen, um in Deutschland Medizin zu studieren. Heute ist Ariellas Mutter vom deutschen Bildungssystem mehr als enttäuscht und ihr sind Ariellas Pläne nicht ehrgeizig genug. Mit russischer Strenge hätte sie viel mehr erreichen können, doch genau davor ist Ariella geflüchtet – auf der Suche nach einem eigenen Weg.
    Autorin Jelena Jeremejewa hat die Sprachlosigkeit und das Alleinsein dieser Schüler erlebt. Sie kennt die Situationen von Ariella, Arif und Ahmed. Mit dem Film tastet sie sich an das Gefühl von damals heran, an das Gefühl des Fremdseins und des Ankommens. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereSa 08.11.2014WDR

Cast & Crew

Sendetermine

Mo 27.07.2015
07:20–07:50
07:20–
Sa 25.07.2015
18:20–18:50
18:20–
Sa 03.01.2015
04:35–05:05
04:35–
Mo 29.12.2014
03:30–04:00
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So 28.12.2014
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11:30–
Mo 10.11.2014
09:45–10:15
09:45–
Sa 08.11.2014
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18:20–
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