Hessenreporter Folge 177: Hessen bereitet sich auf die Notfallversorgung vor
Folge 177
Hessen bereitet sich auf die Notfallversorgung vor
Folge 177
Die Kliniken in Hessen bereiten sich darauf vor, bald deutlich mehr Corona-Patienten behandeln zu müssen. Die derzeitigen Kontaktbeschränkungen helfen, Zeit zu gewinnen. Doch die Zahl der Infizierten wird weiter steigen, da sind sich Mediziner sicher. Wie die Vorbereitungen im Land laufen zeigen die „Hessenreporter“ Barbara Berner und Oliver Schmid. Sie haben für ihren Film außergewöhnliche Zugänge und Einblicke erhalten. Im „Medical Park“ in Bad Camberg werden zu normalen Zeiten Patienten nach Operationen weiterbehandelt. Jetzt sind die Reha-Betten umgewidmet worden, um in Zukunft mehr Akutpatienten aufnehmen zu können. Schwieriger ist das in reinen Kurkliniken. Zur Versorgung ernsthaft Kranker haben sie zu wenig Personal. Auch die Technik unterscheidet sich von der in Krankenhäusern – angefangen bei den bequemen Kurbetten. Doch auch Kurkliniken wie zum Beispiel die „Klinik am Kurpark“ in Bad Wildungen werden umgerüstet. Das Geschäft mit Kurgästen ist zusammengebrochen. Geplant ist, leichte Corona-Fälle aufzunehmen. In der Asklepios-Klinik in Bad Wildungen werden Krankenschwester Jennifer Stoppek und ihre Kollegen geschult, wie mit Beatmungsgeräten umzugehen ist. Überall im Land wird nicht nur fertig ausgebildetes Personal eingesetzt: Hilfsarbeiten
erledigen nun auch junge Leute in Ausbildung und Medizinstudenten. Auch private Arztpraxen erhöhen ihre Kapazitäten. Die „Praxis Dilltal“ in Ehringshausen hat in Containern eine Corona-Ambulanz eingerichtet. Das Praxismanagement sorgt dafür, Patienten, die möglicherweise mit dem Corona-Virus infiziert sind, von anderen Patienten zu trennen. Sie sollen dann ohne Schlange stehen schnell getestet werden. Koordiniert werden die Vorbereitungen von Kreisgesundheitsämtern. Karl-Friedrich Frese arbeitet als Gesundheitsdezernent des Kreises Waldeck-Frankenberg. Ihn begleitet der Film bei seinem Alltag zwischen Krisenstab, Büro und Kliniken. Um niemanden zu gefährden und die Arbeit der Menschen nicht zu stören, ist das Filmteam besonders vorsichtig vorgegangen. So konnten zum Beispiel Aufnahmen eines Interviewpartners nicht in dessen eigenem Auto gemacht werden. Das Team installierte stattdessen automatische Kameras im Wagen, der Kameramann drehte aus einem mitfahrenden Auto, und der Reporter stellte von dort seine Fragen per Handy. Generell mussten Drehorte sauber bleiben und Klinikpersonal sowie Patienten vor eingeschleppten Viren geschützt werden. Gleichzeitig galt es, das Kamerateam vor Viren zu schützen. Das Team arbeitete deshalb in Schutzanzügen und mit Masken. (Text: 3sat)