Verlängerte Fassungen (45 Minuten), Folge 1–2

  • Folge 1 (45 Min.)
    Hessen wird 70 Jahre alt und kann stolz sein auf das, was es geleistet hat. Hessen ist von gut 4,3 Millionen Einwohnern 1950 auf über sechs Millionen Menschen angewachsen und gehört zu den wirtschaftsstärksten Bundesländern. Doch wo stehen wir im Moment? Die Reporterin Rebecca Rühl macht sich auf eine große Reise durch unser Bundesland und will herausfinden: Wie leben und wohnen die Hessen, und wie arbeiten sie? Sie ist unterwegs in Städten und Dörfern von Nord- bis Südhessen und trifft auf interessante Menschen und große Gegensätze: Sie erfährt, dass der Hochtaunus- und der Main-Taunus-Kreis zusammen mit den bayerischen Landkreisen Starnberg und München zu jenen Gegenden in Deutschland gehören, in denen sich die Menschen am meisten leisten können.
    Aber es gibt auch Regionen in Hessen, die sich schwertun. Aufgrund der Landflucht sind dort die Einwohnerzahlen niedrig, das Durchschnittsalter ist hoch. Ebenso bei den Einkommen: Es gibt Gegenden, in denen die Menschen wenig verdienen, wo zahlreiche Hartz-IV-Bezieher wohnen und die Kinderarmut hoch ist. Kassel und auch die Landeshauptstadt Wiesbaden gehören dazu. Offenbach hat ebenfalls mit sozialen Problemen zu kämpfen.
    Aber die Hessen verfallen nicht ins Lamentieren, sondern versuchen, Lösungen zu finden. Rebecca Rühl besucht in Offenbach ein kleines innovatives Dienstleistungsunternehmen und ein Projekt, das Schulabbrecher in Ausbildung bringt. Im Landkreis Fulda trifft sie einen Bauunternehmer, der die Zeichen der Zeit erkannt hat und sich seit einiger Zeit ein zweites Standbein aufbaut: Er betreibt nicht nur eine Baufirma mit noch 100 Mitarbeitern, sondern auch sieben Seniorenheime, in denen mittlerweile 900 Menschen einen Job gefunden haben.
    Eine für Hessen typische Entwicklung: Drei Viertel aller Erwerbstätigen arbeiten im Dienstleistungsbereich: jenem Gewerbe, dem Hessen – im Gegensatz zu den anderen Bundesländern – seine gute Wirtschaftsleistung verdankt. Von Dienstleistungen lebt vor allem das Rhein-Main-Gebiet mit Banken und Flughafen. Immer mehr Menschen zieht es dorthin. Das schafft Engpässe auf dem Wohnungsmarkt. Während in Frankfurt 19.000 Euro Miete für eine neue geräumige Luxuswohnung verlangt werden, kann man in Bad Karlshafen, Hessens nördlichster Stadt, für knapp vier Euro pro Quadratmeter mieten.
    Hier ist der Leerstand ein Problem, ebenso auch im Vogelsbergkreis, wo ganze Dörfer auszusterben drohen. Ideen für innovativen Wohnraum sind gefragt. In Kassel findet Rebecca Rühl ein interessantes Wohnkonzept: Ein ehemaliges Gefängnis wird Studentenwohnheim. Beim Preisanstieg für Wohnraum liegt Kassel weit vorn: Nur in Offenbach sind die Mieten noch stärker gestiegen. Und wer eine Wohnung kaufen will, der muss in Kassel in diesem Jahr weit über 50 Prozent mehr bezahlen als noch 2010. Und wie sieht die Wohnung der Zukunft aus? In Darmstadt kann sie besichtigt werden … (Text: hr-fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereDo 01.12.2016hr-Fernsehen
  • Folge 2 (45 Min.)
    Jeder zweite Fernzug rollt durch Hessen. Als Bundesland in der Mitte Europas profitiert unser Bundesland von den Verkehrs- und Informationsströmen. Aber wie gut kommt man innerhalb Hessens voran, und welche neuen Ideen für mehr Mobilität gibt es? Dieser Frage geht Rebecca Rühl im „Hessen-Check“ nach. In Gießen trifft sie auf eine Gruppe engagierter Studenten, die verwaiste alte Fahrräder recyclen und sie als Leihräder zur Verfügung stellen wollen. So hoffen sie, der Wegwerfmentalität etwas entgegensetzen zu können und gleichzeitig auch einen Beitrag dafür zu leisten, dass ihre Stadt Gießen ein Stück fahrradfreundlicher wird.
    Auch Ballungsräume wie das Rhein-Main-Gebiet können beim Fahrradverkehr noch zulegen. Doch hier sind andere Herausforderungen wichtiger: 460.000 Menschen nutzen täglich den Frankfurter Hauptbahnhof. Die Region wächst und damit die Zahl der Menschen, die mit dem öffentlichen Personennahverkehr fahren. Aber die Infrastruktur ist dafür nicht ausgelegt. Wo hakt es, und an welchen Stellen ist dringend ein Ausbau erforderlich? Während am Frankfurter Kreuz ein neuer S-Bahntunnel gebaut wird, um der steigenden Nachfrage gerecht zu werden, können viele ländliche Regionen wegen des Rückgangs der Bevölkerung und vor allem der Schüler ihre Angebote im öffentlichen Nahverkehr kaum noch aufrechterhalten.
    Innovative Lösungsansätze sind gefragt. Dabei geht es vor allem um die intelligente Verknüpfung von Straße und Schiene, von Individual- und öffentlichem Verkehr, von Infrastruktur und Datenkommunikation. Welche Beispiele gibt es hierfür in Hessen? Rebecca Rühl stellt Initiativen und Projekte vor, die gemeinsam an einem ökonomisch, sozial und ökologisch nachhaltigen Verkehrssystem in Hessen basteln – etwa in Jesberg im Schwalm-Eder-Kreis, wo Bürger 2016 den bundesweit ersten Verein für multimodale Mobilitätsangebote gegründet haben.
    Der Verein „Vorfahrt für Jesberg“ bietet Carsharing, Fahrradverleih, Mitfahrerbank sowie Mitbringdienste für Einkäufe. So hoffen die Jesberger, die Zahl der Autofahrten zu verringern und dazu beitragen zu können, dass der ein oder andere sein Zweit- oder Drittauto abschaffen kann. Etwa jede zweite Autofahrt in Hessen ist kürzer als fünf Kilometer, jede dritte sogar kürzer als drei Kilometer.
    Den Jesbergern geht es aber nicht nur um das Mobilitätsthema, sondern um die Stärkung lokaler Strukturen insgesamt. Das haben sich auch die sogenannten Dorfläden wie in Ippinghausen im Landkreis Kassel auf die Fahne geschrieben, die als Laden, Dienstleistungs- und Kommunikationszentrum die Grundversorgung auf dem Land sicherstellen. Eine wichtige Basis für all diese guten Ideen ist ein schnelles Internet. Aber wie steht es um die Breitbandabdeckung auch im ländlichen Raum? Wie schnell klappt es eigentlich mit dem Umbau Richtung Zukunft? Rebecca Rühl macht den Speed-Test. (Text: hr-fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereMo 18.09.2017hr-Fernsehen

zurück

Erinnerungs-Service per E-Mail

TV Wunschliste informiert dich kostenlos, wenn Hessen-Check online als Stream verfügbar ist oder im Fernsehen läuft.

Auch interessant…