Folge 4

  • Folge 4 (2018/​2019)

    Folge 4
    Hessisch ist nicht gleich Hessisch: Es lebe der Regiolekt
    Wenn das Duo Badesalz auftritt oder das Gesangsquartett Alegría A-Capella „Hessische Mädsche“ besingt, halten viele das für den hessischen Dialekt. Doch das Hessische gibt es nicht, weil in Nordhessen nicht „gebabbelt“, sondern zum Beispiel „geschnokelt“ wird. Und meist ist das, was man auf der Kabarettbühne oder im Alltag im Rhein-Main-Gebiet hört, gar kein Dialekt, sondern „neuhessischer Regiolekt“. Das ist eine abgeschwächte Mundart, die regional markiert, aber überregional verständlich ist. Und so klingen Aschaffenburger und Mainzer „hessisch“, obwohl sie gar nicht im Bundesland Hessen wohnen. Der Trend zum Regiolekt hat mit der erhöhten Mobilität, aber auch mit Vorbildern aus den Medien wie Lia Wöhr oder Wolf Schmidt zu tun. „hauptsache kultur“ begibt sich mit dem Sprachwissenschaftler Heinrich Dingeldein auf mundartliche Spurensuche. Bericht: Arne Kapitza
    Tokat – auf den Spuren „harter Jungs“ von einst
    Die „Turkish Power Boys“ machten in den 1990er Jahren die Rhein-Main-Region mit Prügeleien und Messerstechereien unsicher. Bevor sie ins Drogengeschäft einstiegen, war es ihr krimineller Sport, Leuten Jacken oder Uhren „abzuziehen“ oder „abzurippen“. Das heißt auf Türkisch „tokat“ (wörtlich: Ohrfeige). Zwei Frankfurter Filmemacherinnen gaben ihrem Dokumentarfilm diesen Titel. Sie spürten zwei Jahrzehnte später drei ehemalige Bandenmitglieder auf. Ein einstiger „Star“ der Szene lebt, gezeichnet von Drogensucht und Gefängnisaufenthalt, als Frührentner in Frankfurt. Ein anderer ging ins Land seiner Eltern nach Anatolien, kam beim Militär von den Drogen los, gründete eine Familie und verdient heute sein Geld in einer Saftfabrik. „hauptsache kultur“ traf die Filmemacherinnen, denen die einst „harten Jungs“ bereitwillig ihre Geschichten erzählten. Bericht: Carola Wittrock (.“Tokat“ kommt am 13. September in die Kinos)
    Anders ist schön! – wie die Fotografin Sandra Mann mit Normalität und Abweichung spielt
    Eine Frau badet in einem See voller zerdrückter Plastikbecher. Ein Elefant spaziert durch den mitteleuropäischen Mischwald. Eine contergan-geschädigte Springreiterin ohne Hände genießt
    die Sonne auf einer Waldlichtung. Die Frankfurter Fotokünstlerin Sandra Mann wählt ihre Modelle und die Kulisse so, dass der Betrachter mehrfach hinsehen und das Gesehene zur Geschichte ergänzen muss. Denn zunächst scheinen die Figuren und die Kulisse nicht zueinander zu passen. Dabei kann sich der Makel als Schönheit zeigen und das Unheimliche oder Irritierende wirkt seltsam vertraut. „hauptsache kultur“ hat Sandra Mann bei der Arbeit im Wald und der Vorbereitung der nächsten Ausstellung begleitet. Bericht: Tanja Küchle
    Eingeimpft – Der Streit ums richtige Impfen
    Ein Kind kommt zur Welt. Aber die Eltern streiten: Die Mutter will Töchterchen Zaria nicht impfen lassen – gegen den Willen des Vaters. Der gibt zunächst nach, nimmt sich aber vor, die Impfentscheidung besonders gründlich zu prüfen. Der Vater ist der hessische Filmemacher David Sieveking – der daraus einen spannenden Dokumentarfilm drehte. Sieveking hat bereits mit einem Film über das Leben mit seiner demenzkranken Mutter Aufsehen erregt. Nun reiste er um die halbe Welt, traf Experten der Weltgesundheitsorganisation, Kritiker der Pharmaindustrie und dänische Impfärzte in Afrika. Eine unterhaltsame Geschichte – aber ist so ein Zugang eines Laien nicht auch gefährlich? Noch vor dem Kinostart von „Eingeimpft“ warnen Experten, der Film gebe den Impfgegnern zu viel Raum.
    Die Medizinerin Natalie Grams ließ eine eigene Internetseite erstellen, weil sie befürchtet, dass junge Eltern durch den Film verunsichert werden könnten. Sieveking selbst hält dagegen: er als Impfbefürworter will trotz eigener Überzeugung eine offene Debatte über das richtige Impfen anstoßen. „hauptsache kultur“ hat mit Regisseur Sieveking und der Filmgegnerin Natalie Grams über „Eingeimpft“ gesprochen. Bericht: Grete Götze („Eingeimpft“ ab dem 13. September im Kino)
    #gehessisch – Das Schlimmste aus der Woche in 90 Sekunden
    In unserer Rubrik #gehessisch knöpfen wir uns satirisch Nachrichten der Woche vor: Neue Kinostarts, Fauxpas der Stars, Gesprächswertiges aus Kultur und Politik, Glamour und Abseitiges – in 90 Sekunden nehmen wir auseinander, was die Welt gerade mehr oder weniger bewegt. Rasant, witzig und bitterböse – das ist #gehessisch, präsentiert vom bekannten YOU FM und hr3-Moderator Johannes Sassenroth. Beitrag: Christiane Schwalm (Text: hr-fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereDo 13.09.2018hr-Fernsehen

Cast & Crew

Sendetermine

So 16.09.2018
07:55–08:25
07:55–
Fr 14.09.2018
04:05–04:35
04:05–
Do 13.09.2018
22:45–23:15
22:45–
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