177 Tage, also gut ein halbes Jahr, verbrachte der deutsche ESA-Astronaut Matthias Maurer im All, als Teil der Besatzung der internationalen Raumstation ISS. Während dieser Zeit wurde die Welt eine andere: Maurer und seine Kolleginnen und Kollegen sahen aus der Ferne, wie dort, wo noch Tage zuvor Kiew, Odessa und Mariupol als helle Flecken in der Nacht leuchteten, plötzlich Dunkelheit herrschte – bis auf die Lichtblitze, die von den Schlachten zeugten. Mit an Bord der ISS: zwei russische Kosmonauten. Wie geht man als Team mit einer so erschütternden Situation um, wenn man über Monate auf engstem Raum zusammenlebt? «Wir haben das sofort angesprochen», erzählt
Maurer. Auf der ISS müsse man sich jederzeit zu 100 Prozent aufeinander verlassen können. Darum sei eine offene, direkte Kommunikation unabdingbar: egal, ob es um tragische, historische Ereignisse wie den Krieg gegen die Ukraine gehe oder um Banalitäten wie herumschwebende Socken. Bei «Gredig direkt» spricht Maurer über sein Leben im Weltraum: den Umgang mit der Schwerelosigkeit, seinen spektakulären Einsatz ausserhalb der Station und einen gefährlichen Moment, der an den oscarprämierten Film «Gravity» erinnert. Und natürlich teilt er seine Gedanken zu einer der grössten Fragen überhaupt: Gibt es irgendwo da draussen intelligentes Leben? (Text: SRF)