Staffel 1
Staffel 1 von Genuss mit Beigeschmack startete am 02.05.2023 auf 3sat.
1. Cashew & Co.
Staffel 1, Folge 1Nüsse gelten als kerngesund. Doch die Arbeitsbedingungen in Anbauländern und gigantische Transportwege weltweit verursachen dramatische Gesundheitsprobleme und Umweltschäden. Die weltweite Produktion von Wal-, Hasel- und Erdnüssen sowie von Pinienkernen ist ein Milliardengeschäft. Die Folgekosten des hyperglobalisierten Geschäfts sind jedoch gewaltig. „planet e.“ prüft die kleinen Nährstoffwunder auf Kern und Schale. Lange galten sie als kalorienreiche Dickmacher, heute werden sie als Superfood gehandelt: Gute Fette, Mineralstoffe und Vitamine stecken in Nüssen, Kernen und Samen. Doch bleibt ein Beigeschmack. Das zeigt vor allem das Beispiel der Cashewkerne: Sie werden häufig an der Elfenbeinküste angebaut.Über 90 Prozent der weltweiten Ernte werden jedoch in Vietnam oder Indien weiterverarbeitet. Cashews im deutschen Supermarkt haben so oft schon knapp 23.000 Seemeilen hinter sich. Auch die soziale Situation bei der Verarbeitung ist prekär: Den Arbeiterinnen und Arbeitern fehlt häufig Schutzkleidung. Dabei ist das Schalenöl der Cashew hochgiftig: Ein kleiner Spritzer reicht aus, um bei Hautkontakt starke Verätzungen hervorzurufen. Gelangt es in den Körper, kommt es zu schweren Nervenerkrankungen. Kernige Snacks sind aus unserer Ernährung kaum wegzudenken. Über den Ursprung erfahren Verbraucherinnen und Verbraucher meist wenig. Ungeschälte Haselnüsse, Walnüsse oder Mandeln sind zwar kennzeichnungspflichtig; gehackt, geschält oder gemahlen können sie dagegen ohne Angaben verkauft werden. Mehr als fünf Kilogramm Schalenobst verzehren die Deutschen durchschnittlich pro Kopf und Jahr. Doch es ginge auch ohne globale Lieferketten. Wal- und Haselnüsse wachsen schließlich in Mitteleuropa. Doch ein konventioneller Anbau findet in Deutschland bislang kaum statt. Es fehle der politische Wille, beklagen Nussbauern. So stillen meist Lieferungen aus China oder der Türkei die Nuss-Lust hierzulande. (Text: ZDF) Deutsche TV-Premiere Di. 02.05.2023 3sat 2. Welcher Fisch darf auf den Tisch?
Staffel 1, Folge 2Weltweit wird mehr Fisch gegessen. In Deutschland sind vor allem Lachs und Thunfisch beliebt. Doch der Konsum hat fatale Folgen für die Meere. Geht Fischgenuss nicht auch nachhaltig? Gut ein Drittel der weltweiten Fischbestände gilt inzwischen als überfischt. Fangmethoden wie Bodenschleppnetze sorgen für hohen Beifang und zerstören den Meeresboden. Aquafarmen, auf denen Chemikalien und Antibiotika eingesetzt werden, sind keine Alternative. Doch es gibt Menschen, die mit anderen Konzepten dem Raubbau der Meere entgegentreten.Wie die Küstenfischer Erik Meyer und sein Vater Jan. Schon in achter Generation betreiben die Meyers ihr Handwerk an der Ostsee. Statt mit Schleppnetzen gehen sie mit schonenderen Stellnetzen auf Schollen- oder Flundernfang. In Hamburg hat sich Koch und Gastronom Fabio Haebel komplett regionalem Fisch und regionalen Meeresfrüchten aus der Elbe oder der Ost- und Nordsee verschrieben. Die Speisekarte wechselt wöchentlich, je nachdem, welcher Fisch gerade verfügbar ist. Nur Lachs oder Thunfisch findet man nie darauf. Koch Haebel will seinen Gästen beweisen, dass nachhaltiger Fischkonsum gelingen kann, und gibt Tipps, welcher Fisch mit gutem Gewissen auf den Tisch kann. Im Supermarkt versprechen Siegel Orientierung über nachhaltige Fischerei und transparente Lieferketten. „planet e.“ spricht mit Fischerei-Expertinnen und -Experten, was hinter diesen Versprechen steckt, und zeigt Unternehmerinnen und Unternehmer, die mit ihren Ideen die Fischindustrie nachhaltiger gestalten möchten. (Text: ZDF) Deutsche TV-Premiere Di. 04.07.2023 3sat 3. Superfood Beeren
Staffel 1, Folge 3Beeren liegen im Trend. Doch unser Hunger auf Beeren hat ökologische und soziale Konsequenzen in den Anbauländern. „planet e.“ fragt: Wie geht nachhaltiger Beerenkonsum? Beeren sind gesund. In Deutschland essen wir pro Kopf jährlich durchschnittlich circa fünf Kilogramm. Diesen Bedarf kann unsere heimische Ernte allein nicht decken. Deswegen kommen viele Beeren aus Übersee. Der Anbau belastet Mensch und Natur vor Ort. „planet e.“ reist ins südliche Portugal, einer Boomregion für die Produktion von Beeren in Europa. Die Anbaufläche des Landes hat sich in den vergangenen Jahren verfünffacht – auf fast 5000 Hektar.Einer der Produzenten: Logofruits. Das portugiesische Unternehmen baut auf seiner Plantage in Odemira auf insgesamt 75 Hektar Heidelbeeren an. Für den Besitzer, Lourenço de Botton, ist dabei die größte Schwierigkeit, genügend Arbeiter für die Erntesaison zu finden. Heidelbeeren müssen aufwendig von Hand gepflückt werden, etwa 600 Arbeiter pro Tag braucht Logofruits dafür. Viele der auf den Obstplantagen in der Alentejo-Region arbeitenden Menschen stammen aus Nepal, Indien oder Bangladesch. Hélder Guerreiro, der Bürgermeister von Odemira, erklärt, dass in der kleinen Gemeinde mittlerweile knapp 11.000 Arbeitsmigranten aus über 80 Nationalitäten leben. Das entspricht etwa 40 Prozent der Bevölkerung der Gemeinde. Eine große Chance sei das für die Region, die in der Vergangenheit mit Abwanderung zu kämpfen hatte, gleichzeitig aber auch eine riesige soziale Herausforderung. Ebenso sei der enorme Bedarf an Wasser seitens der intensiven Landwirtschaft ein Problem, so Guerreiro. Über die Chancen und Konsequenzen des Beerenbooms spricht „planet e.“ mit den Menschen vor Ort. Fest steht, unser gestiegener Beerenhunger hat Folgen für die Herstellungsländer. Aber müssen wir denn unbedingt auf Importware zurückgreifen? Immerhin wachsen Heidel- und Himbeeren auch direkt vor unserer Haustür, nur eben nicht das ganze Jahr über. Im Sommer, also zur Beerensaison in Deutschland, sollten die Supermärkte allerdings voll mit regionalem Obst sein. Sind sie aber nicht. Es findet sich auch während der heimischen Saison vermehrt Ware aus dem Ausland in den Frischeregalen. Was bedeutet das für deutsche Beerenproduzenten? Das fragt „planet e.“ Erik Appel. Der Darmstädter baut unter anderem Himbeeren an. Die Beeren, die hierzulande angebaut werden, sind allerdings ganz andere Sorten als diejenigen, die lange Transportwege überstehen müssen. Das sind Sorten, die gezüchtet wurden, um besonders robust und langlebig zu sein. Bei Himbeeren aus der Region für den lokalen Markt steht Geschmack im Vordergrund. In Sachen Geschmack, so Erik Appel, gehe nichts über heimische Beeren. In puncto Personal- und Lohnkosten jedoch sei es fast unmöglich, mit der importierten Ware mitzuhalten. Immerhin habe Deutschland einen der höchsten Mindestlöhne Europas. Das zeigt sich am Preis. Importierte Ware ist oft billiger als die regionalen Beeren. „planet e.“ begleitet den Himbeerproduzenten während der Ernte und spricht mit ihm über weitere Herausforderungen als Beerenproduzent. „planet e.“ fragt: Welche Folgen hat unser Beerenhunger? Und – ist ein nachhaltiger Konsum von Beeren überhaupt möglich? (Text: ZDF) Deutsche TV-Premiere Di. 17.10.2023 3sat
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