Dokumentation in 2 Teilen
1. Die Nok-Terrakotten
Folge 1 (52 Min.)Blicke aus der Vergangenheit: Fragment eines Terrakotta-Kopfes der Nok-Kultur (900–500 v. Chr.)Bild: NDR / Archäologie Afrikas/Goethe-Uni / Archäologie Afrikas/Goethe-Universität FrankfurtDas Graben nach historischen Artefakten ist in Zentralnigeria ein illegales, aber profitables Geschäft. So haben sich etliche Bauern und Minenarbeiter auf die einträgliche Suche nach den sogenannten „Nok-Terrakotten“ verlegt, für die auf dem Antiquitätenmarkt hohe Summen gezahlt werden. Ganze Landstriche sind von Grabungslöchern übersät. Mit den zahllosen Terrakotta-Skulpturen aus Raubgrabungen, die das Land verlassen, geht unwiederbringliches Wissen über die Menschen verloren, die diese faszinierenden Kunstwerke im ersten Jahrtausend vor der Zeitenwende erschufen.
Die Nok-Kultur war lange eines der großen Rätsel der afrikanischen Archäologie – bis sich ein nigerianisch-deutsches Forscherteam um den Frankfurter Archäologen Peter Breunig daran gemacht hat, ihre Geheimnisse zu lüften. Auf der mühevollen Suche nach unberührten Fundplätzen war es neben dem Zufall vor allem die Zusammenarbeit mit „Raubgräbern“, die zu den ersten Grabungserfolgen führte. In den vergangenen Jahren gelangen dem Team nicht nur sensationelle Funde, sondern es bekam auch ein tieferes Verständnis dafür, wie und warum die Terrakotta-Figuren zerschlagen und anschließend fragmentiert in Gruben deponiert wurden.
Dieses Ritual war Bestandteil einer Beisetzung, die in unmittelbarer Nähe stattfand. Dass alle ausgegrabenen Terrakotta-Figuren ohne Ausnahme zerbrochen waren, wird bei Sammlern, Museen und Antiquitäten-Händlern Entsetzen ausgelöst haben, denn möglicherweise stammen die komplett erhaltenen Nok-Terrakotta-Figuren in ihrem Besitz aus Fälscherwerkstätten. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Sa. 12.07.2025 arte Deutsche Streaming-Premiere Do. 10.07.2025 arte.tv 2. Die Ilé-Ifè-Bronzen
Folge 2 (52 Min.)Nationale Ikone in Nigeria: der Kopf des Gottes OlokunBild: NDR / Signed MediaAls der deutsche Sammler und Afrika-Forscher Leo Frobenius 1910 als erster Europäer die Stadt Ilé-Ifè im Südwesten Nigerias erreichte, glaubte er angesichts der realistischen Porträt-Kunst auf die Spuren des untergegangenen Kontinents Atlantis gestoßen zu sein. Ein goldenes Zeitalter im afrikanischen Regenwald? In Zeiten von Imperialismus und Kolonialismus durfte oder wollte daran in Europa niemand glauben. Doch in den vergangenen Jahren haben gleich mehrere Forschungsteams den Aufstieg der Stadt, ihre Handelsbeziehungen, den Alltag ihrer Bürger und schließlich ihren Niedergang näher untersucht.
Während ein Team um den Franzosen Gérard Chouin auf Basis der Keramik und der Fliesenböden eine Chronologie der Stadt entwickelt, nimmt uns der nigerianische Archäologe Babatunde Babalola mit auf eine Schatzsuche in die Nachbarschaft einer mittelalterlichen Glasfabrik. Die gesamte Gegend ist mit Perlen durchsetzt. Das Monopol auf die Produktion und den Handel mit Glasperlen bildete die wirtschaftliche Stärke Ilé-Ifès.
Bald schon wurde die Stadt zur Blaupause für die Gründung weiterer Königreiche. Doch um das Jahr 1400 nach Christi begann der Niedergang. Ob die große Pestepidemie dafür verantwortlich war, darüber streiten die Gelehrten. Die Dokumentation endet ebenso wie das nigerianische Mittelalter mit der Ankunft der Portugiesen im Jahre 1471, als das Zeitalter des transatlantischen Versklavungshandels anbrach und Nigerias glanzvolles Mittelalter aus dem Fokus der Geschichte geriet. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Sa. 12.07.2025 arte Deutsche Streaming-Premiere Do. 10.07.2025 arte.tv
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