Ganges – Indiens Fluss des Lebens Folge 2: Die großen Ebenen
Folge 2
2. Die großen Ebenen(River Of Life)
Folge 2
Allein auf den ersten 200 Kilometer überwindet der Ganges ein Gefälle von über 2.800 Metern, ehe er im Tiefland zu mäandern beginnt. In den Tälern säumen einzelne Wälder die Ufer, doch immer häufiger bestimmt die Landwirtschaft das Bild. Reis, Gerste, Hirse, Baumwolle und Zuckerrohr reifen in der kräftigen Sonne. In der Nähe der Städte finden die großen Zeremonien der Hindu-Gläubigen im Wasser des Ganges statt. Bei Haridwar hat der Fluss die große Ebene, die seinen Namen trägt, erreicht. Das Lichterfest wird täglich zu abendlicher Stunde abgehalten. Kumph Mela ist die größte Wallfahrtsversammlung auf Erden mit mehreren Millionen Pilgern am Ort. Große Zuflüsse schenken dem Ganges zusätzlich Wasser. Der Chambal schafft es aus einer Wüste heraus, sein Wasser in die Ebene zu bringen. Dort lässt sich auch der seltene Gangesgavial sehen. Mit der putzigen Schnauze ein recht ungewöhnliches
Krokodil, dafür ein umso besserer Fischjäger. Über sechs Meter lang werden die Männchen. Ein wichtiges jährlich wiederkehrendes Naturereignis stellt der Monsun dar. Aus zahmen Gebirgsbächen entwickeln sich in der Regenzeit reißende Flüsse. Geröll, Sande und viel Wasser bringen sie ins Tiefland. Die Überschwemmungen in den Ebenen sind dann riesig. Tausende Quadratkilometer weit steht das Land unter Wasser. Aber der Schlamm ist fruchtbar und beschert reiche Ernten. Heute lebt ein Zehntel der Weltbevölkerung im Gangesbecken, und auch die Tier- und Pflanzenwelt blüht auf diesen dicht bevölkerten Ebenen. Sarus-Kraniche vollführen ihre Balztänze inmitten der Reisfelder, während Scharen von Rhesusaffen in alten Tempeln und Mangogärten leben. Andere dagegen, wie die einzigartigen Gangesdelfine und die Gangesgaviale, sind fast verschwunden und überleben nur noch in entlegenen Abschnitten des Flusses. (Text: 3sat)
Deutsche TV-PremiereSo. 17.08.2008Das ErsteOriginal-TV-PremiereFr. 10.08.2007BBC Two