Freisprecher

Wie hältst du dein Gleichgewicht im Leben? Das wollten wir von unseren Freisprechern auf und neben dem Eis beim Stuttgarter Wintertraum
erfahren. Und zwar nicht nur die Balance auf der Waage, im Bad oder aufm Rad mitten im Straßenverkehr. Auf der Suche nach Antworten sind Geschichten aufgeblitzt, bei denen uns in winterlicher Stimmung warm geworden ist.
Mitwirkende: Menschen auf und bei der Eislaufbahn Wintertraum auf dem Stuttgarter Schlossplatz (Text: EinsPlus)

Ein Sprung in den Abgrund? Dazu gehört viel Mut. Wir haben unsere Freisprecher dieses mal beim Dreikönigsspringen in Bischofshofen getroffen. Das Leben kann zuweilen heftiger sein als die steilste Schanze. Zwischen Jagertee und Mitfiebern haben wir leise Töne und Geschichten gefunden, was einen tragen kann, wenn man den Sprung ins Leben wagt.
Mitwirkende: Zuschauer beim Dreikönigsspringen in Bischofshofen am 6.1.2015 (Text: EinsPlus)

HABEN, HABEN, HABEN! Im Shoppingparadies Metzingen jagt ein Schnäppchen das andere und man hat scheinbar nie genug. Für einen Moment haben wir unsere Freisprecher im Kaufrausch ausgebremst und wollten wissen, wie leicht oder schwer Ihnen das Teilen fällt. Manche Kostbarkeiten gibt man nicht mehr her, doch das Wertvollste im Leben teilt anscheinend jeder gerne.!
Mitwirkende: Passanten in der Outlet City Metzingen (Text: EinsPlus)

Klirrende Kälte an einem eisigen Wintertag. Wer flüchtet da nicht gerne in die warme Stube? Doch Einigen bleibt das leider verwehrt. Die Vesperkirche in Stuttgart bietet diesen Menschen Zuflucht. Dort haben wir unsere Freisprecher getroffen und wollten wissen, ob es der kalte Winter ist, der sie frieren lässt oder doch die Kälte ihrer Mitmenschen. Ihre Antworten bringen ein bisschen Wärme in diese kalten Tage.
Mitwirkende: Ehrenamtliche Helfer und Besucher der Vesperkirche Stuttgart im Januar 2015 (Text: EinsPlus)

Tobias ist Leiter der Arche, einem Kinderhilfswerk in Hamburg. Nach einer kaufmännischen Ausbildung und einem zweijährigen Auslandsaufenthalt hat er in Stuttgart Soziale Arbeit studiert. Er ist Vater von vier Kindern.
2005 ist die siebenjährige Jessica in der Wohnung der Eltern in Hamburg Jenfeld verhungert. Daraufhin initiierte der Hamburger Pastor Thies Hagge eine Arche, eine Anlaufstelle für Kinder und Jugendliche und ihre Eltern. Sie bietet praktische Hilfe, wie Hausaufgaben und Freizeitangebote. Sie möchte den Kindern verlässliche Erwachsene zur Seite stellen. Tobias glaubt, dass Gott auch Jessica im Blick hatte. „Ich persönlich glaube an Gott, aber es ist in der Tat so, dass der fromme Spruch allein oder das Gebet allein im Leben der Kinder nicht unbedingt was verändert.“
Mitwirkende: Tobias (Text: EinsPlus)

Burkhard Grein hat Medizin und berufsbegleitend angewandte Ethik studiert. Er ist Facharzt für Anästhesie im Hamburger Universitätsklinikum Eppendorf und Mitglied im klinischen Ethik-Komitee.
Er beschäftigt sich mit dem Fürsorge- Autonomieprinzip und den daraus entstehenden Konflikten, beziehungsweise mit Selbstbestimmung und Barmherzigkeit.
„Wenn man sich so die Zehn Gebote ankuckt, da stehen ganz, ganz viele Dinge drin, mit denen wir heutzutage, sage ich mal, wenig verbinden beziehungsweise eher irritiert sein würden, wenn das vor allem strafrechtlich bewehrt wäre. Ich denke jetzt vor allem an das Treuegebot und ‚Du sollst deines nächsten Frau nicht begehren‘. Dagegen mit ‚Du sollst nicht töten‘ oder meinetwegen ‚Du sollst nicht stehlen‘ sieht das ganz anders aus.“
Mitwirkende: Burkhard, Anästhesist (Text: EinsPlus)

Friederike hat Philosophie und neuere deutsche Literatur studiert, 2013 promoviert und einen Sammelband zur Tierethik herausgegeben, der im Januar 2014 erschienen ist. Sie beschäftigt sich mit Ethik und Politik der Mensch-Tier-Beziehung. „In einem ganz einfachen Sinne, würde ich sagen, haben alle Tiere, die überhaupt Bewusstsein oder Empfindungen haben auch ein Ich-Bewusstsein.“ Für die Veganerin folgt daraus „dass jedes Lebewesen die Möglichkeit haben sollte, Freude und Glück zu erfahren“. Die Position der Bibel sieht sie nicht eindeutig: „Es gibt die Idee von ‚Macht euch die Erde untertan‘, das wird durchaus diskutiert, ob das so gemeint war, oder ob wir nicht eher eine Schutzpflicht gegenüber der Natur und der Tiere haben.“
Mitwirkende: Friederike, Philosophin
Produktion: Eikon-Nord (Text: EinsPlus)

Armin Langer ist gebürtiger Ungar und macht in Potsdam und Berlin eine Ausbildung zum Rabbiner.
Im Dezember 2013 gründete er zusammen mit anderen Juden und Moslems aber auch Christen die Initiative Salaam-Schalom für ein friedliches Zusammenleben und Solidarität in Berlin Neukölln und darüber hinaus.
Die Initiative entstand als Reaktion auf die öffentliche Äußerung eines Rabbiners, die Neukölln als „No-go-Area“ für Juden bezeichnet hat, wegen dem zu hohen Anteil von Muslimen. Stigmatisierungen, die zu Misstrauen und Spannungen führen, möchte Salaam-Shalom auflösen.
„Man muss kein Gläubiger sein, um sich gesellschaftlich zu engagieren. Man muss kein Jude oder Moslem oder Christ oder irgendwas sein, um sich um den Fremden, den Anderen zu kümmern. Man muss einfach ein Mensch sein, um das zu machen.“
Mitwirkende: Armin, Rabbinerstudent
Produktion: Eikon-Nord (Text: EinsPlus)

Jeder hat sie, aber nur wenige zeigen sie: Die eigenen Talente. In der Harry-Potter- Ausstellung im Kölner Odysseum haben wir Zauberstab und Kristallkugel gegen Kamera und Mikro getauscht und wollten von unseren Freisprechern wissen, welche Talente sie haben und was in ihnen schlummert. Übrigens: Wir haben niemanden getroffen, der kein Talent hat.
Mitwirkende: Besucher der Harry Potter Ausstellung im Odysseum Köln, Februar 2015
Produktion: Kniff > Projektagentur (Text: EinsPlus)

Wen soll man denn nun bitteschön alles ehren: Vater, Mutter, Gott und auch noch sich selbst? Von unseren Freisprechern wollten wir in der Brautmoden-Einkaufsmeile in Duisburg-Marxloh wissen, welche Rolle die Ehre spielt. Und so bunt wie das Miteinander der Kulturen, so bunt so sind die Einstellungen zur Ehre: wer sie verdient und von wem zu erwarten ist. Ein Leben ohne Ehre ist jedenfalls für fast alle nicht denkbar.
Mitwirkende: Passanten auf der Einkaufsmeile in Duisburg Marxloh
Produktion: Kniff > Projektagentur (Text: EinsPlus)

„Wenn ich groß bin, dann …“ Tja, was dann: Welt verändern? Alles besser machen? Im Minitaurwunderland in Hamburg wollten wir von unseren Freisprechern wissen, was von ihren Träumen geblieben ist und mit welchem Gefühl sie auf ihre Kindertage zurückblicken. Entdeckt haben wir dabei fast noch spannendere Landschaften in der Seele als auf den Gleisen der größten Modelleisenbahn der Welt.
Mitwirkende: Besucher des Miniaturwunderlandes in Hamburg am 15.2.2015
Produktion: Kniff > Projektagentur (Text: EinsPlus)

„Gott muss kreativ sein – schaut auf das Schnabeltier“ – hat einer unserer „Freisprecher“ auf der Creativmesse in München gesagt. Wir waren dort, weil wir Künstler und Bastler fragen wollten, was sie inspiriert und wie sich Kreativität anfühlt. Und wir haben gehört: die echten Kreativmomente haben oft etwas Überwältigendes an sich. Und vielleicht kann aus dieser Kreativität sogar etwas Heiliges entstehen …
Mitwirkende: Besucher der Creativmesse München am 27.2.2015
Produktion: Kniff > Projektagentur (Text: EinsPlus)

Kein Platz für Schwäche? Nur der Stärkere gewinnt? Wir waren bei der Fight Night in Trittau bei Hamburg und haben unsere Freisprecher gefragt, ob das Leben mehr ist, als immer nur Kampf und ob Schwäche zeigen ein Problem ist. Selbst Kämpfernaturen haben uns von ihren Schwächen erzählt und was sie schwach werden lässt. Aber sie haben auch gesagt, wofür es sich lohnt zu kämpfen.
Mitwirkende: Besucher der X’ITE Fight-Night am 14.2.2015
Produktion: Kniff > Projektagentur (Text: EinsPlus)

„Näher an Gott zu kommen als durch das Singen, das geht für mich nicht.“ Francis McCooper leitet einen Gospelchor für Jugendliche in einer Kirchengemeinde in Hamburg.
Bei der Überlegung, was der Unterschied ist zwischen der traditionellen Kirchenmusik und dem Gospelgesang, meint Francis, er hätte das Gefühl die Gemeinde besser mit dem Gospel abholen zu können. Es wird auch mal geweint oder laut gerufen.
Francis Motivation ist, neben der musikalischen Leidenschaft, der Glaube an Gott. Er möchte ihn den Menschen näher bringen. Er organisiert auch öffentliche Gospelsessions. „Wir möchten gerne auch die Jugendlichen wieder näher zu Gott bringen, durch die Gospelmusik. Ich denke, es geht viel einfacher durch Musik, anstatt nur in eine Messe zu gehen, sich da hin zu setzen, das Wort zu hören, vielleicht ein paar klassische Kirchenlieder zu singen und dann wieder nach Hause zu gehen.“
Mitwirkende: Francis McCooper
Produktion: Eikon Nord (Text: SWR)

Wie kann man sich befreien von den Schönheitsnormen, die in unserer Gesellschaft überall auf uns einwirken?
Die meisten jungen Frauen, aber auch immer mehr Männer, sind nicht glücklich mit sich und ihrem Körper. Das ist aber etwas, was jeder Mensch anstreben sollte, und was auch die Gesellschaft anstreben sollte: dass man sich ok findet, sagt Katrin.
Katrin war magersüchtig und hat fast 15 Jahre gebraucht, um ihren Körper schön zu finden und ihn als Geschenk zu sehen. „Letztendlich muss man sich fragen: Was will ich mit meinem Leben? Möchte ich wirklich mein Leben damit verbringen, die ganze Zeit unzufrieden mit mir zu sein? Am Ende des Lebens wird man sich wahrscheinlich niemals fragen: ‚War ich schön genug?‘“
Mitwirkende: Katrin, Journalistin und Bloggerin
Produktion: Eikon-Nord (Text: SWR)

1993 gründete Jan Plewka die Band Selig, mit der er Höhen und Tiefen des Musikgeschäftes durchlebt hat. Nach 10 Jahren Pause hatte Selig vor 4 Jahren ein erfolgreiches Comeback. „Ohne Dich“, „Von Ewigkeit zu Ewigkeit“, „Wir werden uns wiedersehen“, sind einige von den Stücken, die bei vielen Menschen die Seele berührt haben. Wie lebt es sich, wenn man seine Seele nach außen trägt und andere so tief berührt, dass sie die eigenen Stücke auf ihrer Hochzeit oder auf der Beerdigung ihres liebsten Menschen spielen? „Das hat ja auch was mit unserer Musik zu tun, wir schreiben ja auch über die Seele.
Und das ist ja unser Bandname, ‚Selig‘.“ Wie fühlt es sich an, wenn die eigene Kunst von anderen als heilend empfunden wird? Wenn man auf Menschen trifft, die sich den Titel des selbstgeschriebenen Stückes auf den Arm tätowiert haben? „Wenn man dann vor hundert oder vor zehntausenden Leuten steht und das singt, dann siehst du die Seele von den Leuten in den Gesichtern und man merkt, dass der Funke überspringt, das es da etwas gibt. Das sind die magischen Momente, weshalb ich das auch mache. Das ist eine Art Gottesbeweis.“
Mitwirkende: Jan, Sänger der Band „Selig“
Produktion: eikon nord (Text: SWR)

Michael ist Dorfpfarrer und seine Gemeindemitglieder wissen, dass er schwul ist. „Ich bin deren Pfarrer und ich denke, dass ich auch eine gute Arbeit mache. Was ich sozusagen im Privaten mache, mit meinem Partner, das geht ja auch niemanden etwas an.“ Er lebt in einer eingetragenen Lebenspartnerschaft mit einem Mann. In seiner Gemeinde ist das kein Problem; „Ich habe damit gute Erfahrungen gemacht, so dass dann auch mal ältere Damen kamen, das fand ich immer ganz putzig, und sagten: ‚Ja, und wie ist das denn bei Ihnen, wer kocht da?‘“ Für Michael ist ganz klar: „Ich kann offen sein und ich bin offen und ich will auch offen sein.“
Mitwirkende: Michael, Pfarrer
Produktion: Eikon-Nord (Text: EinsPlus)

Hüllenlos – entblößt – wie Gott uns geschaffen hat. Doch bedeutet nackt sein lediglich keine Kleider am Leib zu tragen? Trotz viel nackter Haut wissen unsere Freisprecher im Badeparadies Schwarzwald, dass man sich nicht nur ohne Kleidung nackt fühlen kann. Manchmal tut es gut auch sein Innerstes frei zu machen, doch wer weiß wirklich alles von einem?
Mitwirkende:
Besucher Badeparadies Schwarzwald April 2015
Produktion:
Kniff > Projektagentur (Text: EinsPlus)