Wodzeck
- D 1984 (Wodzek, 82 Min.)
- Drama
Franz Wodzeck ist Fertigmacher im Akkord und lebt im Arbeiterwohnheim der Autofabrik. Seinem Bettnachbarn Andres erzählt er von seinen Wahnvorstellungen, doch auch der kann ihm nicht helfen. Seine einzige Erleichterung ist es, ins Freie zu laufen, in einen dieser kaputten Übergänge von Zivilisation in Natur. Hier scheint er etwas zur Ruhe zu kommen. Sonst läuft alles „normal“: Nach der Arbeit in der Fabrik trifft er sich mit Maleen, Kassiererin im Kaufhaus. Als sie eines Abends keine Zeit für ihn hat, versucht er, an der grellen Vergnügungssucht der Städte teilzuhaben. Die Arbeit und Trostlosigkeit zehren an Wodzeck. Der Werksarzt, dem er sich anvertraut, ist nur am Erhalt seiner Arbeitskraft interessiert. Während einer Pornofilmvorführung im Wohnheim machen Kollegen ihn auf Maleens neuen Umgang mit einem der Werksleiter aufmerksam. Der hatte Maleen bei der Weihnachtsfeier des Betriebs zum Tanzen aufgefordert. Wodzeck kann und will es nicht glauben. Trotzdem geht er zu ihr. Maleen merkt nicht, dass sie ein Leben zerstört, als sie ihm sagt, sie wolle etwas von ihrem Leben haben. Das aufkommende Gefühl plötzlicher Einsamkeit: Wodzeck lässt sich mit dem Taxi ziellos durch die Straßen fahren, nachts quälen ihn Traumvisionen aus seiner Zeit als Leichenwäscher. Hastig zieht er sich an und läuft ins Freie. Seine Versuche, sich Maleen noch einmal zu nähern, scheitern. Jetzt hört er wieder hinter dem ewigen Raunen der Stadt diese unterirdischen Stimmen. „Was? – Sagt’s der Wind auch schon?“ sagt Wodzeck entsetzt vor sich hin. Abends sieht er Maleen mit ihrem neuen Begleiter beim Tanzen. Die Stroboskopblitze der Diskothek lassen ihre Bewegungen zerhackt erscheinen. Es ist, als würde sich jedes Bild von neuem in sein Hirn einbrennen. Am nächsten Morgen vermacht er dem hilflosen Andres seine Habseligkeiten. Er hat mit seinem Leben abgeschlossen, in einem Eisenwarenladen kauft er dann das Messer. Ohne hinzuschauen, sticht er auf Maleen ein, bis ihre Schreie verstummen. Dann kommt er wieder zur Besinnung: Gerade hat die, die er am meisten liebt, umgebracht. Darüber wird er vollends wahnsinnig. Wodzeck wird in den Straßen umherirrend aufgegriffen und nach mehreren psychologischen Gutachten für unzurechnungsfähig erklärt. Nach seiner Einweisung in eine psychiatrische Anstalt fühlt er keine Angst mehr, kein Verlangen. So lebt er hin.
Dieser Text basiert auf dem Artikel Wodzeck aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Lizenz Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported (Kurzfassung). In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
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