Wenn Hungern zur Sucht wird

Julia ist vierzehn Jahre alt und magersüchtig. Als ihr Vater sie in eine Spezialklinik für Essstörungen bringt, muss er sie tragen: Julia wiegt gerade noch 27 Kilogramm. In den härtesten Phasen ihrer Krankheit findet sie sogar den Gedanken, dass sie daran sterben könnte, nicht schlimm, und Julia ist zu diesem Zeitpunkt tatsächlich in Lebensgefahr. Auch bei der 18-jährigen Isabel hat es so angefangen. Damals war sie zwölf Jahre alt und fand sich zu dick. Jetzt hat sie Bulimie und in den vergangenen sechs Jahren mindestens hundert Kilogramm ab- und wieder zugenommen. Der ständige Stress und die Angst, zuzunehmen, löste Depressionen aus. Ihre Familie war völlig überfordert.

Nachdem sie dann auch noch einen Suizid-Versuch unternommen hatte, kam auch Isabel in die Spezialklinik ins thüringische Berggießhübel. Hier werden magersüchtige, bulimische und fettsüchtige Patienten gemeinsam behandelt, denn trotz unterschiedlicher Erscheinungsbilder der Krankheiten sind die Ursachen ähnlich. Henriette ist schon zum zweiten Mal in der Klinik – ein typischer Fall von Magersucht. Magersüchtige führen einen unbarmherzigen Kampf gegen den eigenen Körper, manchmal bis zum Tod. Daher muss das Verhalten der Patienten – und ihrer Familien – von Grund auf geändert werden. Der Film von Anette Reiß und Lutz Rentner begleitet Isabel, Henriette und Julia auf ihrem schwierigen Weg. (Text: hr-Fernsehen)