Weekend

Russells Wochenende beginnt mit einem Abendessen bei seinen besten Freunden. Unter dem Vorwand, müde zu sein, verabschiedet er sich früh. Statt nach Hause zu gehen, macht er sich auf den Weg in die nächste Schwulendisco. Dort wird er vom hübschen Glen angemacht, der ihn jedoch abblitzen lässt. Russell beginnt mit einem anderen zu quatschen und knutschen.

Am nächsten Morgen wird klar, dass es doch Glen war, mit dem er schliesslich nach Hause ist. Die beiden liegen entspannt im Bett, Russell holt einen Kaffee – er muss bald zur Arbeit ins Schwimmbad, wo er als Bademeister arbeitet. Zuerst drängt ihn Glen aber dazu, seine Eindrücke der letzten Nacht auf Band zu sprechen. Er will es für ein Kunstprojekt verwenden. Russell willigt nur widerwillig ein. Im Gegensatz zu Glen, der seine Sexualität und seine Homosexualität zelebriert, ist ihm nicht wohl dabei, über seinen Körper und seine Gefühle zu sprechen.

Doch so verschieden die beiden auch sind, sie treffen sich im Laufe des Tages wieder und lernen sich besser kennen. Sie erzählen sich intimste Dinge, streiten und schlafen miteinander und kommen sich immer näher. Es ist klar, dass aus dem flüchtigen One-Night-Stand mehr entstehen könnte. Bloss ist das Timing der beiden denkbar schlecht: Am Sonntagmorgen fliegt Glen in die USA, um an einem Kunstkurs teilzunehmen.

Der Brite Andrew Haigh hat bei Grossproduktionen wie «Black Hawk Down», «Mona Lisa Smile» oder «Kingdom of Heaven» den Schnitt gemacht und diverse Kurzfilme geschrieben und inszeniert, bevor er 2009 sein Langfilm-Début «Greek Pete» produzierte, das ein Jahr im Leben eines Strichers beleuchtet. Auch sein zweiter Film «Weekend» stellt zwei homosexuelle Protagonisten ins Zentrum, doch geht es darin nur am Rande um typische «Schwulen-Themen» wie Coming-out oder Cruising. Es ist vielmehr ein allgemeingültiger Liebesfilm, der ganz unaufgeregt und nie voyeuristisch die aufkeimenden Gefühle der beiden Figuren beobachtet.

Haigh verzichtet auf Musik, und der Schnitt von Ursula Pontikos setzt die Figuren teils distanziert und immer diskret in Szene. Beides verleiht dem Film eine dokumentarische Wahrhaftigkeit. Vor allem aber lebt das intime Kammerspiel von den beiden Darstellern: Tom Cullen, der in den neusten Folgen von «Downton Abbey» zu sehen ist, und Chris New, der nach diversen Theater- und Fernsehauftritten mit «Weekend» sein Leinwand-Début gab. (Text: SRF)

Der Brite Andrew Haigh hat bei Grossproduktionen wie «Black Hawk Down», «Mona Lisa Smile» oder «Kingdom of Heaven» den Schnitt gemacht und diverse Kurzfilme geschrieben und inszeniert, bevor er 2009 sein Langfilm-Début «Greek Pete» produzierte, das ein Jahr im Leben eines Strichers beleuchtet. Auch sein zweiter Film «Weekend» stellt zwei homosexuelle Protagonisten ins Zentrum, doch geht es darin nur am Rande um typische «Schwulen-Themen» wie Coming-out oder Cruising. Es ist vielmehr ein allgemeingültiger Liebesfilm, der ganz unaufgeregt und nie voyeuristisch die aufkeimenden Gefühle der beiden Figuren beobachtet. Haigh verzichtet auf Musik, und der Schnitt von Ursula Pontikos setzt die Figuren teils distanziert und immer diskret in Szene. Beides verleiht dem Film eine dokumentarische Wahrhaftigkeit. Vor allem aber lebt das intime Kammerspiel von den beiden Darstellern: Tom Cullen, der in den neusten Folgen von «Downton Abbey» zu sehen ist, und Chris New, der nach diversen Theater- und Fernsehauftritten mit «Weekend» sein Leinwand-Début gab. (Text: SRF)