Vier Geschichten über fünf Tote

Im Himmel sitzen sie, die Toten, und sehen durch lange Fernrohre dem irdischen Leben zu, ihrer eigenen Bestattung. Vier Lebensalter werden bestattet, von jung nach alt. Vier unterschiedliche Zeremonien: Feuer- und Seebestattung. Bestattung auf dem Dorf und die Abschiedszeremonie einer alten Dame. Und immer wieder passiert etwas, was nicht hätte passieren dürfen – nicht bei einer Bestattungsfeier!

Die erste Episode: Carla

Carla ist mit sieben Jahren an Krebs gestorben. Vor ihrem Tod hat sie sich gewünscht, nicht in der feuchten Erde begraben zu werden. Jakob Baum baut seiner Tochter einen Schmetterlingssarg, der auf freiem Feld verbrannt werden soll. Der Polizist des Dorfes, Kremers, weiß um dieses Vorhaben und sucht es mit allen Mitteln zu verhindern.

Die zweite Episode: Josef Weiß

Noch vor seinem Tod hat Josef seine Verwandten aus Sachsen und Hessen eingeladen, auf einem alten Schlepper seine Seebestattung zu vollziehen. Eine Erbschaft wird ihnen in Aussicht gestellt, die sie allerdings nur dann antreten können, wenn sie ein Worträtsel lösen. Hinweise zur Lösung des Rätsels sind auf dem Schiff versteckt. Alsbald werden die Familien zu Konkurrenten. Allerdings ist die Lösung des Rätsels zeitlich limitiert, wenn das Schiff den Hafenleuchtturm passiert, läuft die Rätselzeit ab.

Die dritte Episode: Hans-Herbert Bredens

Hans-Herbert ist ein toter Bauer, der von seiner Frau umgebracht worden ist. Denn zu Lebzeiten hatte er nahezu mit jeder Frau im Dorf ein Verhältnis. So ist es kein Wunder, dass der Trauerfeier auch einige Säuglinge beiwohnen. Der Zwillingsbruder des Verstorbenen, der alte Pastor Bredens, hält die Trauerrede, die jedoch mit zunehmender Dauer weniger das Leben des Verstorbenen behandelt, als vielmehr das schwierige, oft feindselige Verhältnis der Brüder. Am Ende sind sich alle einig, jeder will seinen Erbschaftsanspruch geltend machen. Doch Witwe Gertrud sieht die Dinge anders.

Die vierte Episode: Lilli Blau

Die alte Dame Lilli Blau ist schwer krank und beschließt deshalb, an ihrem Geburtstag freiwillig aus dem Leben zu treten. Ein letztes Mal lädt sie einige Freunde und Bekannte in ihre Lieblingskirche, um Abschied zu nehmen.

Und der fünfte Tote? Dieses Geheimnis wird am Schluss des Films gelüftet. (Text: NDR)

Lars Büchel, geb. 1967, drehte mit „Vier Geschichten über fünf Tote“ seinen ersten langen Spielfilm. Er stammt aus Kiel und studierte an der Kunsthochschule für Medien (KHM) in Köln. (Text: NDR)