Vertigo – Aus dem Reich der Toten
- USA 1958 (Vertigo, 128 Min.)
- Psychodrama
- Thriller

Der ehemalige Polizist John „Scottie“ Ferguson leidet nach einem missglückten Einsatz unter Höhenangst und quittiert den Dienst. Seinem alten Schulfreund Gavin Elster zuliebe übernimmt er einen Auftrag als Privatdetektiv: Scottie soll diskret dessen Ehefrau Madeleine beschatten. Elster glaubt, dass seine junge Gattin von dem unheilvollen Geist ihrer Urgroßmutter besessen ist, und fürchtet, dass sich Madeleine das Leben nimmt – so wie die Vorfahrin vor 110 Jahren. Schon bald muss Scottie in letzter Sekunde eingreifen, als sich Madeleine wie in Trance in die Bucht von San Francisco stürzt. Längst ist er von der ebenso schönen wie geheimnisvollen Frau fasziniert und auch Madeleine verliebt sich in ihren Retter.
Der möchte sie von ihrer Todessehnsucht heilen, doch bei ihrem nächsten Selbstmordversuch kann er aufgrund seiner Höhenangst nicht verhindern, dass sich Madeleine von einem Turm zu Tode stürzt. Nur mühsam gelingt es ihm, den Verlust und seine Schuldgefühle zu verarbeiten. Als Scottie lange Zeit später auf der Straße einer Frau begegnet, in der er Madeleine zu erkennen glaubt, löst das bei ihm eine Obsession aus. Mit allen Mitteln versucht er, aus Judy Barton das Ebenbild seiner Geliebten zu machen.
Je weiter er geht, umso näher kommt er einem Geheimnis. „Vertigo – Aus dem Reich der Toten“ zählt zu den Meisterwerken von Alfred Hitchcock. Als der mit Spannung erwartete Hollywood-Thriller 1958 in die Kinos kam, gab es Kritik für den „Master of Suspense“ an der unkonventionellen Erzählweise und der ungewöhnlichen Geschichte. Erst über die Jahrzehnte hinweg avancierte „Vertigo“ zu einem Meilenstein der Filmgeschichte. Herausragend sind die exzellente Bildgestaltung und der technische Einfallsreichtum: Um die panische Höhenangst des von Oscar-Preisträger James Stewart gespielten Protagonisten darzustellen, wurde der sogenannte Vertigo-Effekt entwickelt, der später in vielen Filmen wie „Der weiße Hai“ oder „Herr der Ringe“ zum Einsatz kam.
Das visuelle Konzept des Effekts ist es, ein Gefühl von Schwindel zu erzeugen. Dazu fährt die Kamera, auf einer Schiene (Dolly) gelagert, geradewegs auf ein Objekt zu, während gleichzeitig in entgegengesetzter Richtung von dem Objekt weggezoomt wird. Die Kadrage ändert sich dabei nicht. Die dadurch entstehenden zwei Bewegungen innerhalb des filmischen Bildes sind also diametral zueinander gestellt. Die gleicht der Wahrnehmung eines Sogs. Das Verfahren wird auch als Dolly-Zoom bezeichnet. (Text: rbb)
„Vertigo – Aus dem Reich der Toten“ ist einer der wichtigsten, wenn nicht gar der wichtigste Film Alfred Hitchcocks. Für seinen Regisseur hatte der Film biografischen Wert, heute ist er Kult. „Vertigo – Aus dem Reich der Toten“ wurde 1959 in den Kategorien Bestes Szenenbild und Bester Ton für den Oscar nominiert und im gleichen Jahr für den Regiepreis der Directors Guild of America. Kameramann Robert Burks erhielt 1960 den katalanischen Sant Jordi Award für die beste Kamera bei einem auswärtigen Film. Seine Arbeit trug maßgeblich zum berühmten „Vertigo-Effekt“ bei, der ebenso prägend ist wie der psychologisch komplexe Plot. Der Film beruht auf Pierre Boileaus und Thomas Narcejacs gleichnamigem Roman „Vertigo – Aus dem Reich der Toten“ (1954). (Text: arte)
Originalsprache: Englisch
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