Unser Bruder, der Idiot

Für die einen ist der langhaarige Spät-Hippie Ned Rochlin (Paul Rudd) ein gutmütiger, liebenswerter Mensch, für die anderen einfach nur ein Versager und Idiot, den man für seine Zwecke ausnutzen kann. Letzteres passiert Ned mit einem angeblichen Freund, für den er Cannabis verkauft und deswegen im Gefängnis landet. Nach seiner Freilassung auf Bewährung sucht Ned Hilfe und Unterkunft bei seinen drei Schwestern Liz (Emily Mortimer), Nathalie (Zooey Deschanel) und Miranda (Elizabeth Banks). Liz, die gerade mit ihrem Gatten Dylan eine Ehekrise durchläuft, nimmt ihren Bruder bei sich auf.

Obwohl alle Ned wie einen Trottel behandeln, versucht er sich irgendwie nützlich zu machen. So bei seiner Schwester Miranda, einer ehrgeizigen Journalistin, als sie unbedingt einen Fahrer braucht. Doch je mehr Ned mit seinen Taten Gutes bewirken möchte, umso mehr Chaos, Zwietracht und Streit scheint er zu säen. Auch der Versuch von Nathalie, Ned durch eine esoterische Therapiesitzung in eine andere Person zu verwandeln, endet kläglich. Selbst seine Schwestern haben bald genug von ihrem trotteligen Bruder.

So liebenswert und warmherzig wie ihr Protagonist ist auch die Tragikomödie „Our Idiot Brother“ von Jesse Peretz. Der US-Regisseur, bekannt durch die TV-Serie „Girls“, setzt dabei weniger auf derben Humor und vertraut vielmehr einer stimmigen Figurenzeichnung. Insbesondere Paul Rudd („Ant Man“) liefert eine bravouröse Leistung als naiv-sympathischer Idealist Ned Rochlin. Überzeugend auch Elizabeth Banks (Miranda), Zooey Deschanel (Natalie) und Emily Mortimer (Liz) in ihren Rollen als Neds egoistische, aber auch perspektivlose Schwestern. (Text: ServusTV)