Und morgen die ganze Welt

D 2020 (111 Min.)
  • Drama
  • Thriller
Bei einer als Sommerfest getarnten Zusammenkunft der Nazis schaut sich Luisa (Mala Emde) ihre Gegner ganz aus der Nähe an. Die Lieder, die gesungen werden, sind erfüllt von Hass und Hetze. – Bild: arte
Bei einer als Sommerfest getarnten Zusammenkunft der Nazis schaut sich Luisa (Mala Emde) ihre Gegner ganz aus der Nähe an. Die Lieder, die gesungen werden, sind erfüllt von Hass und Hetze.

Wie weit bist du bereit für deine politischen Überzeugungen zu gehen? Diese Frage muss sich auch Luisa stellen, als sie der Antifa beitritt. Sie ist Jurastudentin im ersten Semester, stammt aus gutem Hause und will, dass sich etwas verändert in Deutschland. Alarmiert vom Rechtsruck und der zunehmenden Beliebtheit populistischer Parteien, zieht sie in eine linke Kommune und beteiligt sich an Aktionen gegen Rechts. Schnell findet sie Anschluss beim charismatischen Alfa. Für ihn ist auch der Einsatz von Gewalt ein legitimer Weg. Doch Luisa muss sich entscheiden: Ist Gewalt ein politisches Mittel, um sich durchzusetzen? Luisa studiert Jura im ersten Semester und glaubt an Recht und Gesetz.

Als Mädchen aus adligem Hause will sie endlich auf eigenen Beinen stehen und für ihre Ideale kämpfen. Durch Batte, ihre beste Freundin seit Schultagen, wird Luisa als neue Wohngenossin in der autonom geführten Kommune P81 aufgenommen. Von dort aus plant auch die örtliche Antifa ihre Aktionen gegen Rechtsradikale. Als Nächstes steht eine Wahlkampfveranstaltung der populistischen Liste 14 an. Der Protest soll friedlich ablaufen, wie Batte betont.

Doch als die Ordner immer ruppiger gegen die Protestierenden vorgehen, eskaliert die Situation. Luisa gelingt es, das Handy von einem der Ordner zu ergattern, wodurch die Gruppe von einer baldigen Hetzjagd der Nazis erfährt. Gemeinsam mit dem charismatischen und gewaltbereiten Alfa und dessen bestem Freund Lenor organisiert Luisa die Aktion: Während des Aufmarschs wollen sie auf dem Parkplatz die Autos der Nazis demolieren. Alles läuft nach Plan. Aufgeputscht durch den Erfolg, drängt Alfa jedoch auf mehr. Er sucht die direkte Konfrontation mit dem rechten Gegner.

Lenor wendet sich ab; Luisa, die sich zu Alfa hingezogen fühlt, macht wie die anderen mit. Doch die Aktion geht nach hinten los und Luisa wird schwer am Bein verletzt. Zurück im P81 geht Batte mit Alfa hart ins Gericht: Gewalt gegen Sachen ist akzeptabel, Gewalt gegen Menschen nicht. Noch stimmt Luisa Batte zu, aber tief in ihrem Innern ist sie längst auf Alfas Seite. Doch wird sie mit ihm wirklich bis zum Äußersten gehen? „Und morgen die ganze Welt“ sollte ursprünglich der erste Langfilm von Julia von Heinz werden. Doch „Was am Ende zählt“ (2007) wurde ihr preisgekröntes Debüt.

Selbst lange Zeit in der Antifa aktiv, wollte von Heinz immer über die linke Szene schreiben. 2020 stellte die Regisseurin und Drehbuchautorin schließlich ihren ebenso politischen wie persönlichen Film vor. Mit Wucht und Intelligenz zeichnet sie ein aktuelles und brisantes Bild von Deutschland um 2019/​2020. In der Hauptrolle überzeugt Mala Emde („303“, 2018) als kämpferische junge Frau, mit Noah Saavedra (Freud“, 2020) an ihrer Seite. Premiere feierte der Film bei den Internationalen Filmfestspielen von Venedig 2020. (Text: ARD)

Deutsche TV-Premiere10.06.2022arteDeutscher Kinostart29.10.2020

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Mo 05.02.2024
01:35–03:20
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Sa 03.02.2024
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Do 30.03.2023
20:10–22:10
20:10–
Fr 10.06.2022
20:15–22:00
20:15–

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