Überleben in Neukölln

D 2017 (90 Min.)
  • Dokumentation
Im Mittelpunkt des Films ist Stefan Stricker, der sich Juwelia nennt und seit vielen Jahren eine Galerie in der Sanderstraße in Berlin Neukölln betreibt. Hier lädt er an jedem Wochenende Gäste ein, denen er schamlos aus seinem Leben erzählt und poetische Lieder singt, die er mit seinem Freund aus Hollywood, Jose Promis, geschrieben hat. – Juwelia in ihrer Galerie – Bild: rbb/​Elfi Mikesch
Im Mittelpunkt des Films ist Stefan Stricker, der sich Juwelia nennt und seit vielen Jahren eine Galerie in der Sanderstraße in Berlin Neukölln betreibt. Hier lädt er an jedem Wochenende Gäste ein, denen er schamlos aus seinem Leben erzählt und poetische Lieder singt, die er mit seinem Freund aus Hollywood, Jose Promis, geschrieben hat. – Juwelia in ihrer Galerie

Juwelia hat ihr Leben lang um Anerkennung gekämpft. In ihrer hessischen Heimatstadt Korbach kommen ihr am Grab ihrer Mutter die Tränen. Diese hatte sich mit 82 Jahren das Leben genommen. Die Mutter hatte die weibliche Seite ihres Sohnes nie akzeptiert. Rosa von Praunheim begleitet Juwelia auch nach New York, wo sie zum ersten Mal eine Ausstellung zeigt. Juwelia ist Clown, Philosoph und Überlebenskünstler und immer noch ein Geheimtipp. Rosa von Praunheim trifft viele weitere Menschen in und aus Neukölln: Die 89-jährige Frau Richter beispielsweise zog im Alter von 50 Jahren nach Neukölln, um hier mit einer Frau glücklich zu werden.

Und der androgyne kubanische Sänger und Tänzer Joaquin la Habana lebt hier mit seinem Mann zusammen. Mischa Badasyan aus Russland, ein Performancekünstler, machte es sich zur Aufgabe, ein Jahr lang jeden Tag mit einem anderen Mann Sex zu haben. Patsy l’Amour la Love veranstaltet die „Polymorphia“-Party und Diskussionsreihe und bezeichnet sich selbst als „Polittunte“. Gerade hat sie ihre Magisterarbeit „Selbsthass und Emanzipation“ veröffentlicht. Die syrische Sängerin Enana hofft, nach ihrer dramatischen Flucht in Berlin ein freieres Leben führen zu können – als Frau und als Lesbe.

Neukölln war immer ein armer, proletarischer Bezirk mit viel Kriminalität. Wegen der günstigen Mieten kamen einst die Künstler. Doch seit ein paar Jahren entwickelt sich Neukölln zum Hipster-Bezirk und zum Mekka für Spekulanten. Rosa von Praunheims Dokumentarfilm „Überleben in Neukölln“ ist ein Zeugnis vom zurzeit vielleicht spannendsten Teil von Berlin – und zugleich ein Abbild eines Bezirks, der absehbar seine Künstler, die sich die Mieten nicht mehr leisten können, verlieren wird. (Text: 3sat)

Deutsche TV-Premiere17.02.2019rbb

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Sendetermine

Do 24.11.2022
00:15–01:40
00:15–
Mo 27.07.2020
22:25–23:50
22:25–
So 17.02.2019
22:20–23:45
22:20–

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