Tiger Girl
- D 2017 (91 Min.)
- Drama

Margarete will zur Polizei, weil sie einen sozialen und sinnvollen Job machen möchte. Doch dann fliegt sie durch die Prüfung und beginnt eine Ausbildung bei einem privaten Sicherheitsdienst. Beim Training unter lauter Männern, aber auch im Alltag kommt die schüchterne junge Frau immer wieder unter die Räder, wird dumm angemacht, ja angepöbelt – bis sie Tiger kennenlernt. Als sie auf einem verlassenen U-Bahnsteig von drei alkoholisierten jungen Männern bedrängt wird, taucht Tiger wie aus dem Nichts auf und wehrt die Angreifer fast im Alleingang ab.
Tiger ist wild, unangepasst und ein bisschen durchgeknallt, sie nimmt sich, was sie will. Und sie will Margarete, die sie Vanilla tauft, ihre unterwürfige Art austreiben und eine wehrhafte Frau aus ihr machen. Vanilla ist fasziniert von ihrer neuen Freundin und beginnt deren coole Art nachzuahmen. Bald schon gehen die beiden gemeinsam auf Streifzüge durch die Stadt, um Passanten aufzuspüren, sie zu täuschen und zu berauben. Immer wieder suchen sie den Adrenalinkick, wollen sich frei fühlen.
Vanilla wird immer selbstbewusster und verhält sich gleichzeitig immer renitenter und gewalttätiger. Zusehends schlägt bei ihr das lustvoll anarchische Pöbeln in sinnlose Gewalt um. Als Tiger Vanilla zur Rede stellt, schafft sie es nicht mehr an ihre neue Freundin ranzukommen. Nach einem krassen Gewaltausbruch von Vanilla kommt es zum Showdown.
Wie schon bei seinem letzten Film «Love Steaks» (2013) gab Regisseur Jakob Lass auch bei «Tiger Girl» seinen Schauspielern viel Freiheiten und wenig Drehbuch, sie kannten die Handlung und improvisierten die Dialoge beim Drehen. Das führt zu Szenen, die sehr authentisch wirken. Die Freiheit kommt dem jungen Ensemble entgegen, in den Hauptrollen brillieren die französisch-schweizerische Ella Rumpf, die für ihre Rolle in «Chrieg» als beste Nebendarstellerin für den Schweizer Filmpreis nominiert war, und Maria Dragus, die bereits in so renommierten deutschen Produktionen wie «Brecht», «Schuld» oder «Das weisse Band» mitspielte. Für letzteren gewann sie den deutschen Filmpreis als beste Nebendarstellerin.
Cineman.ch nennt «Tiger Girl» ein «Paradebeispiel für wildes, junges, deutsches Kino. Hier gibt es auf allen Ebenen ordentlich was auf die Mütze, vor allem von den beiden toughen Protagonistinnen. Seit Thelma und Luise hat man nicht mehr so coole Freundinnen gesehen, so viel Lässigkeit ist im deutschen Film nicht selbstverständlich.» Filmstarts.de doppelt nach: «Nach „Love Steaks“ ein weiterer ganz starker Film von Jakob Lass: wild, dynamisch, emotional! Das ist die Zukunft des deutschen Kinos!» (Text: SRF)
Nach dem großen Erfolg von „Love Steaks“ (Gewinner Max-Ophüls-Preis, Gewinner Förderpreis Neues Deutsches Kino in allen vier Kategorien und Nominierung für den Deutschen Filmpreis) ist „Tiger Girl“ das Nachfolgeprojekt des FOGMA-Teams rund um Regisseur und Autor Jakob Lass, Produzentin und Autorin Ines Schiller sowie Produzent und Komponist Golo Schultz. Es ist auch der Abschlussfilm von Jakob Lass an der Filmuniversität Babelsberg „Konrad Wolf“. Wie in „Love Steaks“ wird auch hier mit den FOGMA-Regeln gearbeitet, Schauspieler unterwandern eine dokumentarische Umgebung. Improbasiertes Gegenwartskino trifft auf Martial Arts. „Tiger Girl“ feierte im Februar 2017 seine Weltpremiere als Eröffnungsfilm im „Panorama Special“ der Internationalen Filmfestspiele Berlin, war u. a. in der Vorauswahl für den Deutschen Filmpreis 2017 und erhielt die Auszeichnung „Beste Nachwuchsschauspielerin“ beim New Faces Award 2017 für Ella Rumpf. (Text: ARD)
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