This is England – Ende einer Kindheit
- GB 2006 (This Is England, 100 Min.)
- Gesellschaft
- Portrait

England, zu Beginn der tristen Thatcher-Ära. Der zwölfjährige Halbwaise Shaun (Thomas Turgoose) ist doppelt unglücklich. Er vermisst seinen Vater, der im Falklandkrieg gefallen ist. Und in der Schule wird er bitterböse gehänselt, zum Beispiel wegen seiner uncoolen Schlaghosen. Das ändert sich, als er eine Gruppe von Skins trifft, die, angeführt von dem liebenswürdigen und sensiblen Woody (Joseph Gilgun), den Dreikäsehoch als einen der ihren akzeptieren. Mit neuem Outfit, Doc-Martens-Stiefeln, geschorenem Kopf und einer ganzen Gang hinter sich ist Shaun plötzlich wer – oder glaubt, es zu sein. Seine Mutter Cynthia (Jo Hartley) ist zunächst nicht begeistert, freut sich jedoch, dass ihr Sohn endlich Anschluss gefunden hat.
So knüpft Shaun sogar zarte Bande zu der liebenswürdigen Punkerin Smell (Rosamund Hanson), die zwar einen Kopf größer ist als er, aber trotzdem mit ihm knutscht. Schließlich kommt der wesentlich ältere Combo (Stephen Graham) nach mehrjähriger Haft aus dem Gefängnis und reißt die Führung der Gruppe an sich. Hinter Gittern hat Combo rassistische Hassparolen verinnerlich, von denen der besonnene Woody nichts wissen will. Shaun jedoch lässt sich von Combo verblenden und folgt dem Ersatzvater in die Reihen der rechtsradikalen ‚National Front‘, in denen selbst Milky (Andrew Shim), ein Farbiger aus Jamaika, seinen Platz zu finden scheint. Angestachelt von einem professionellen Einpeitscher, der mit einem Jaguar vorfährt, heizt die Atmosphäre sich auf – und die Gruppe verändert sich.
Der britische Filmemacher Shane Meadows, bekannt durch seinen bemerkenswerten Underdog-Boxerfilm ‚Mit geballter Faust‘, zeichnet in diesem präzisen Sozialdrama den Rechtsruck der englischen Skinhead-Bewegung nach. Trotz eindeutiger Botschaft ist „This is England – Ende einer Kindheit“ aber keine altbackene Milieustudie, die sich mit pädagogischem Impetus über ihr Beobachtungsobjekt beugt. Der Film nimmt seine bis in die Nebenrollen hinein sorgfältig gezeichneten Figuren ernst. Die Codes der Gruppe, die Bedeutung eines bestimmten Outfits und deren Politisierung werden subtil herausgearbeitet. So entsteht ein authentisches, ‚rockendes‘ Bild der Skinhead-Subkultur und damit auch des Thatcher-Englands der 80er Jahre. (Text: One)
Originalsprache: Englisch
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