The Party

Janet hat etwas zu feiern. Sie soll im neuen britischen Kabinett Gesundheitsministerin werden. Sie und ihr Ehemann Bill laden ihre gemeinsamen Freunde ein: Janets beste Freundin April und deren esoterischer Mann Gottfried , das lesbische Paar Martha und Jinny sowie Janets engste Mitarbeiterin Marianne und deren Ehemann Tom .

Die Zusammenkunft läuft aber ganz und gar nicht nach Janets Wunsch. Nicht nur verkündet Jinny gleich zu Beginn, dass sie und Martha Drillinge erwarten und stellt damit sich in den Mittelpunkt, Janet wird auch nervös, weil Marianne auf sich warten lässt. Zudem sitzt Bill schweigend in seinem Stuhl und scheint ihr ihren Erfolg überhaupt nicht zu gönnen. Als Bill sich dann endlich zu Wort meldet, verkündet er zwei Neuigkeiten, die Janets Leben auf den Kopf stellen: Er ist unheilbar krank und er will sich von ihr scheiden lassen. Doch diese beiden Hiobsbotschaften sind erst der Anfang einer ganzen Lawine von Enthüllungen, die die Party zu einem Desaster werden lassen.

In ihrem achten Spielfilm «The Party» sezierte Sally Potter den Zustand der linksliberalen Elite Grossbritanniens und traf damit den Nerv der Zeit. Die Dreharbeiten fielen mit dem Brexit-Referendum zusammen, eine Abstimmung, die bekanntlich einen dramatischen Wendepunkt in Grossbritanniens Politik bedeutet.

Die britische Regisseurin und Drehbuchautorin Sally Potter sorgte bereits mit ihrem ersten Film für Aufsehen: 1992 adaptierte sie Virginia Woolfs Roman «Orlando», der gemeinhin als unverfilmbar galt. Sie castete die damals eher unbekannte Tilda Swinton für die Hauptrolle. Für «The Party» versammelte Potter nun eine ganze Reihe bereits etablierter Stars: Kristin Scott Thomas, Patricia Clarkson, Timothy Spall, Cillian Murphy, Emily Mortimer, Cherry Jones und den vor einem Jahr verstorbenen Schweizer Schauspieler Bruno Ganz.

SRF zeigt «The Party» als Free-TV-Premiere in Zweikanalton deutsch/​englisch. (Text: SRF)

Die renommierte britische Regisseurin Sally Potter hat sich mit ihrer Virginia-Woolf-Verfilmung „Orlando“ (1992) und dem Tanzfilm „Tango-Fieber“ (1997) Fans in ganz Europa erworben. Mit „The Party“ zeigt sie, dass sie auch das Komödiengenre beherrscht. Die brillanten Darsteller – darunter Bruno Ganz in einer späten Rolle – zerlegen mit sichtlichem Spaß Figuren und Milieus. Der Film lief im Wettbewerb der Berlinale 2017 und gewann unter anderem den Gilde Filmpreis. (Text: arte)