Syriana
- USA 2005 (128 Min.)
- Drama

Öl bedeutet Geld. Und Geld bedeutet Macht. Das wissen die Bosse des US-Ölkonzerns Connex besser als jeder andere. Um ihre weltweite Machtposition zu stärken, wollen sie eine Fusion durchsetzen – dazu ist ihnen jedes Mittel recht. Ganz anders der arabische Prinz Nasir: Er will sein Land mit Hilfe des amerikanischen Experten Woodman demokratisch reformieren und eine Unabhängigkeit von der US-Ölindustrie erreichen. Für die CIA Grund genug, ihn als „Terroristen“ aus dem Weg zu räumen. Der erfahrene Spezialagent Bob Barnes erhält den Auftrag, das Attentat auf Nasir vorzubereiten – bis er selbst ins Kreuzfeuer der politischen Interessen gerät.
In einer episodischen Erzählstruktur schildert der Film die Verknüpfungen der mächtigen Öl-Industrie mit den mörderischen Intrigen der CIA und diversen politischen Interessengruppen im Nahen und Mittleren Osten. Ein US-Ölkonzern namens Connex möchte mit allen Mitteln eine Fusion durchboxen, um die eigene Machtposition im weltweiten Ölgeschäft auszubauen. Da dies auf politischen Widerstand stößt, erhält die renommierte Anwaltskanzlei von Dean Whiting (Christopher Plummer) den Auftrag, die Wogen zu glätten – egal wie.
Dabei muss Whitings Angestellter, der aufstrebende Jurist Bennett Holiday (Jeffrey Wright), schnell erkennen, dass Moral bei solchen Geschäften keinen Platz hat. Andernorts gewinnt der amerikanische Energieexperte Bryan Woodman (Matt Damon) durch ein tragisches Unglück die Gunst des arabischen Prinzen Nasir (Alexander Siddig). Mit Unterstützung des Profis Woodman will der idealistische Nasir sein Land demokratisieren, wirtschaftlich reformieren und damit die Unabhängigkeit von den Interessen der USA erreichen – ein ambitioniertes Vorhaben, das der amerikanische Geheimdienst auf eine ebenso einfache wie zynische Weise verhindern will: Nasir muss sterben.
Hier kommt der abgeklärte CIA-Profi Bob Barnes (George Clooney) ins Spiel. Obwohl er sich vehement gegen die Ermordung des Prinzen ausspricht, soll er den Anschlag auf Nasir organisieren, natürlich ohne dass ein Verdacht auf die CIA fällt. (Text: MDR)
George Clooney, einer der Stars und Produzent von „Syriana“, wollte nach eigenem Bekunden in einem komplexen Politthriller zeigen, wie verheerend sich der Durst der Industriestaaten nach dem schwarzen Gold auswirkt. Ums Öl tobt demnach ein globaler Verteilungskampf, in dem von Korruption begünstigt das Faustrecht herrscht. Eine zentrale Aussage von Regisseur Stephen Gaghan ist, dass die Politik ihren Einfluss auf die Wirtschaft längst verloren hat. Losgelöst von sozialen und ethischen Schranken bestimmt das Big Business die Politik. Ihm zur Hand gehen dabei die Geheimdienste, deren Agenten die Drecksarbeit in der Auseinandersetzung um Standortvorteile verrichten. Dass damit der Terrorismus genährt wird, nimmt man achselzuckend in Kauf. Gaghan, der seine Karriere als Drehbuchschreiber für Fernsehserien und Filme wie „The Alamo“ begonnen hatte, verzahnte die vier parallel laufenden Geschichten dabei so geschickt, dass der Sog, in den die Protagonisten durch ihr Handeln gezogen werden, schliesslich auch die Zuschauerinnen und Zuschauer erfasst. In diesem multiperspektivischen Spiel ergänzen sich Topschauspieler wie Matt Damon („The Bourne Ultimatum“), Jeffrey Wright („Casino Royale“), Chris Cooper („Operation: Kingdom“), Amanda Peet („The Whole Nine Yards“) und Michelle Monaghan („Eagle Eye – Ausser Kontrolle“). „Syriana“ vermittelt mit seiner faszinierenden Vielschichtigkeit ein Gegenbild zum im Hollywoodfilm sonst üblichen Schwarz-Weiss-Denken. (Text: 4+)
Originalsprache: Englisch
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