Superstar in Rot Das Geheimnis des Weihnachtsmanns

D 2006 (55 Min.)
  • Dokumentation
  • Weihnachten
Computer „knacken“ den Nikolauscode: Seit Entstehung des Nikolaus-Mythos im 4. Jahrhundert hat sich das Erscheinungsbild des Heiligen völlig verändert. Computer analysieren, wie aus dem Bischof von Myra optisch „unser“ Nikolaus bzw. Weihnachtsmann werden konnte. – Bild: ORF
Computer „knacken“ den Nikolauscode: Seit Entstehung des Nikolaus-Mythos im 4. Jahrhundert hat sich das Erscheinungsbild des Heiligen völlig verändert. Computer analysieren, wie aus dem Bischof von Myra optisch „unser“ Nikolaus bzw. Weihnachtsmann werden konnte.

Kaum ein Mensch, der ihm noch nicht begegnet wäre. Er gehört zu den bekanntesten Persönlichkeiten aller Zeiten – doch niemand kennt sein Alter, seine Herkunft oder seinen Aufenthaltsort. Wird es möglich sein, den Menschen hinter dem Mythos zu entdecken, das Geheimnis seiner Popularität zu lüften und die Fakten von Gerüchten und Legenden zu trennen? Gesucht wird Sankt Nikolaus, Santa Claus, St. Nicolas, der zum Urbild des Weihnachtsmannes wurde. Unter den Tausenden, die im Laufe der 2000-jährigen Geschichte der katholischen Kirche mit dem Prädikat „heilig“ geehrt wurden, ist er der Superstar.

Seine sterblichen Überreste – auch das weiß man – liegen im süditalienischen Bari, zumindest der größte Teil von ihnen. Der Rest ist über Nikolauskirchen in ganz Europa verstreut. Selbst ein pathologischer Befund seiner Gebeine liegt vor. Hat St. Nikolaus also tatsächlich gelebt? Wie sah er aus? Der älteste schriftliche Hinweis auf einen Bischof Nikolaus stammt aus der Zeit zwischen 460 und 580. Es ist die Niederschrift einer Legende mit dem Namen „praxis de stratelatis“, die sich zwischen 306 und 337, während der Herrschaft von Kaiser Konstantin dem Großen, im kleinasiatischen Raum ereignet haben soll.

Sie erzählt die wundersame Rettung dreier Feldherren durch den Bischof Nikolaus von Myra (heutige Türkei). Schon das erste Rätsel, das der Heilige Nikolaus seinen „Biografen“ aufgibt, ist die Schnelligkeit, mit der der „Lokalheilige Nikolaus“ zum Superstar avancierte. Bereits im 6. Jahrhundert, also 200 Jahre nach seinem Tod, wird Nikolaus zu der überragenden Heiligengestalt eines Wundertäters, die in ganz Europa verehrt wird.

Nikolaus, der „Hyperhagios“ ist der berühmteste Heilige des Byzantinischen Reiches, seine Bedeutung rückt sogar nah an die Verehrung der Gottesmutter. Vom Bischof wurde er Ende des 11. Jahrhunderts zum Superheiligen: Noch immer liegen seine menschlichen Überreste in einem Sarkophag in Myra – sie stellen in der damaligen Zeit einen unvorstellbaren Wert dar. Denn mittlerweile ranken sich zahllose Legenden um den Heiligen, zahlreiche Wunder haben sich ereignet. Der Besitz seiner Gebeine verspricht nicht nur zahlende Pilger, sondern Heil, Segen und Glück für die Kirche oder Region, die sie beheimaten.

1087 gelingt es Kaufleuten aus Bari (heute Italien), das Skelett nach Bari zu überführen. Sie werden reich belohnt – unglaubliche 500 Jahre lang erzielen sie und ihre Nachkommen Einnahmen aus den Scharen der Gläubigen, die Jahr für Jahr zu Zehntausenden zum Grab des Heiligen pilgern. Vom Superheiligen des Mittelalters, vom Inbegriff der Gutherzigkeit und Hilfsbereitschaft, wird schließlich Santa Claus im Rentierschlitten, der Kindern und Familien aus aller Welt Segen und Gaben beschert.

Vielleicht ist auch diese Karrierestufe das Ergebnis eines Zufalls. Eine Pfälzer Familie wanderte Mitte des 19. Jahrhunderts nach Amerika aus, ihr Sohn, Thomas Nast, entwickelte früh eine große Begabung im Zeichnen. Nast avanciert zum berühmten Zeichner und Karikaturisten. In den 60er Jahren des 19. Jahrhunderts, noch zur Zeit des Amerikanischen Bürgerkrieges, schafft Nast seine erste „Santa Claus“-Darstellung: ein gütiger älterer Herr, pausbäckig und mit langem Bart, rotem Gewand und Geschenken unter dem Arm. Möglicherweise wäre Nasts Santa Claus eine temporäre Erscheinung geblieben, wenn es jene dunkle Zuckerbrause aus dem amerikanischen Atlanta nicht gegeben hätte.

Die Macher dieses „Erfrischungsgetränkes“, das mittlerweile weltbekannt geworden war, küren die Weihnachtsmannfigur in den 60ern des 20. Jahrhunderts gleichsam zum Logo ihrer Marke „Coca Cola“. Von Millionen Flaschen und Plakaten, von Kino- und Fernsehbildschirmen prangt und flimmert sein Konterfei, sein „Ho ho“ dringt aus den Rundfunkempfängern der mächtigsten Nation der Erde. Die Kampagne schwappt über den Ozean und hält an – bis heute.

Der Film verbindet aufwändige Inszenierungen und Computergrafiken mit investigativer Recherche und kriminalistischer Fahndung. Die Autorin und Historikerin Dr. Heike Nelsen-Minkenberg, ZDF-Redakteur Ingo Witt und Regisseur Martin Papirowski heften sich auf die Spur eines Phantoms, das jeder kennt, von dem aber kaum jemand etwas weiß. Der Film entführt den Zuschauer in die Spätantike, die Epoche des Wirkens des heiligen Mannes, er wird Augenzeuge eines spektakulären Brautzuges und der „Überführung“ nach Bari, die viele türkische Historiker immer noch als Raubzug bezeichnen.

Er feiert mit den ersten Siedlern der Neuen Welt den Einzug des Sinterklaas, aus dem in wenigen Generationen Santa Claus wird. Das Team entdeckt in einem türkischen Museum Fingerknochen des Heiligen, ein fast vergessenes Skript in Venedig und rekonstruiert mit Pathologen und Computerexperten das Gesicht des „Menschen hinter dem Mythos“. Der Film verbindet die Highlights des spektakulären Nikolausfestes in Bari mit Innenansichten aus den Werbelaboratorien „Coca Colas“, dessen Kreative den Mann in Rot jedes Jahr neu für ihre Kampagnen erfinden. (Text: ZDF)

Deutsche TV-Premiere25.12.2006ZDF

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