Straßenkinder

Morgens um elf unter der Mannheimer Kurpfalzbrücke. Studde, Sid, Error und Mof sind gerade aufgewacht. Ein Lager aus alten Schlafsäcken, Decken, Plastiktüten und mengenweise leere Bierflaschen. Mof (15) kommt aus Berlin und ist seit vier Monaten auf der Straße. Mof ist die Abkürzung für „Mann ohne Freunde“, erklärt er seinen Namen – mit einer Bierflasche in der Hand. Sein Frühstück. Sid (17), Error (16) und Studde (19) haben ihn vor zwei Nächten aufgenommen. Mit seinen Eltern habe es immer Stress gegeben. Nun wolle er ihr beweisen, dass er sich auch allein durchschlagen könne: „Mama“, habe er gesagt, „Mama, ich zeig dir, dass ich’s schaffen kann“. Auf der Straße zu leben sei für ihn nun gleichbedeutend mit dem Versuch, sein eigenes Leben überhaupt zu beginnen. „Wie bei Mensch-ärgere-dich-nicht: Ich würfel solange, bis ich ne sechs hab und dann endlich rauskomm“. (Text: SWR)