Riccardo. Chailly dirigiert Tschaikowsky: Sinfonie Nr. 4

F / I 2022 (Riccardo Chailly dirige la symphonie n°4 de Tchaïkovski, 48 Min.)
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Applaus für Riccardo Chailly und das Orchester der Mailänder Scala: Gemeinsam haben sie Tschaikowskys Vierte in einer beeindruckenden Interpretation auf die Bühne gebracht. – Bild: ARTE /​ © Brescia & Amisano /​ © Brescia & Amisano
Applaus für Riccardo Chailly und das Orchester der Mailänder Scala: Gemeinsam haben sie Tschaikowskys Vierte in einer beeindruckenden Interpretation auf die Bühne gebracht.

„Die vierte Sinfonie ist meinem Wesen entsprungen und mit echter Inspiration vom Beginn bis zum Ende geschrieben. Mit Liebe und glühender Begeisterung. Es ist darin kein Strich, der nicht meinen aufrichtigsten Gefühlen entstammt.“ So schrieb Peter Tschaikowsky 1877 an seine Mäzenin und Vertraute Nadeschda von Meck, der er die Sinfonie widmete. Auf ihren Wunsch hin hat der Komponist zu jedem der vier Sätze eine Erläuterung verfasst, die eine Deutung dieser vierten Sinfonie als Reflex seiner düsteren Innenwelt rechtfertigen. Im ersten Satz wird das Thema Fatum erläutert, schreibt der Komponist, „die schicksalhafte Kraft, die verhindert, dass das Streben nach Glück zum Erfolg führt“.

Es folgt ein Andantino, das „eine andere Phase der Angst ( …) zeigt, den melancholischen Zustand, den man am Abend erlebt, wenn man nach der Arbeit allein und müde ist“. Nach den „kapriziösen Arabesken“ des Scherzos, die „die erste Phase des Rausches“ heraufbeschwören, zeichnet das abschließende Allegro „das Bild eines großen Volksfestes“. Der Briefwechsel zwischen Nadeschda von Meck und Peter Tschaikowsky ist einer der umfassendsten der Musikgeschichte. Die Musikliebhaberin hatte sich entschlossen, den damals noch nicht so erfolgreichen Komponisten finanziell zu unterstützen. So konnte er seine Lehrtätigkeit aufgeben und sich ganz dem Komponieren widmen.

1877 hatte Tschaikowsky eine seiner Schülerinnen, Antonina Miljukowa, geehelicht, ohne sie näher zu kennen. Für den Komponisten war es wohl eine Flucht vor seiner Homosexualität in ein bürgerlich akzeptiertes Leben. Die Ehe brachte den beiden kein Glück und zerbrach nach nur wenigen Wochen – auch wenn sie offiziell nie aufgelöst wurde. Unter diesen Eindrücken entstand die vierte Sinfonie, die im Februar 1878 unter Nikolai Rubinstein zur Uraufführung kam. Am 18. Dezember 2021 dirigierte Riccardo Chailly, musikalischer Leiter der Mailänder Scala, Tschaikowskys wohl düsterste Sinfonie. (Text: arte)

Deutsche TV-Premiere01.05.2022arte

Sendetermine

Mi 25.05.2022
05:00–06:10
05:00–
So 01.05.2022
17:35–18:25
17:35–

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