Phädra – Schauspiel von Jean Racine nach Euripides
- D 1989 (120 Min.)
- Kunst & Kultur
- Theater
Eine Frau (Phädra) liebt ihren Stiefsohn (Hippolytos), wird zurückgewiesen, weil er eine andere (Arikia) liebt, verleumdet ihn mit Hilfe ihrer Vertrauten (Önone) bei ihrem Mann (Theseus), der seinen Sohn daraufhin der Rache der Götter übergibt. Phädra bereut die Folgen der Intrige und tötet sich mit Gift, während Theseus nackt und hoffnungslos zurückbleibt. Dies ist in kurzen Worten der Inhalt einer klassischen Tragödie, des „Hippolytos“ von Euripides (uraufgeführt 428 v. Chr.). Jean Baptiste Racine hat das Thema aufgegriffen, abgewandelt und am 1. Januar 1677 in Paris zu einem Glanzstück französischer Theaterkunst gemacht.
Aber Racine hat den antiken Götterstreit erweitert und zu einem Menschendrama gemacht, bei dem sich Leidenschaften gegenüberstehen und das Unvermögen, Probleme durch „kommunizierendes“ Vertrauen zu lösen. Damit ist Phädra eigentlich ein moderner, aktueller Stoff, der einen zeitlosen Konflikt zwischenmenschlicher Beziehung verdeutlicht: Liebe, Misstrauen, Eifersucht und schließlich Hass bewirken eine Situation, die nur mit Gewalt gegen sich und andere gelöst werden kann.
Bessere menschliche Einsichten werden verdrängt oder kommen erst zum Zuge, wenn die Katastrophe nicht mehr abwendbar ist. Übrig bleiben Hoffnungslosigkeit und Reue. Peter Stein hat sich des Stoffes mit klassischer Strenge angenommen. Seine Inszenierung, gestellt in ein eindrucksvolles, karges Bühnenbild, konzentriert sich mit Ernst und Präzision auf das gesprochene Wort und die beeindruckende Interpretation seiner Darsteller. (Text: ZDFtheaterkanal)
Schaubühne am Lehniner Platz, Berlin 1989
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