Ostsee für Sturköppe

Gleich mehrere dicke Bretter bohrt Jennifer Ulrich als Tischlerin aus Hamburg in „Ostsee für Sturköppe“: Für den Traum ihrer Werkstatt mit Meerblick muss die sympathische Hauptfigur nicht nur die Verbitterung des Besitzers lösen, sondern auch das Vertrauen der Dorfgemeinschaft gewinnen. Dass eine mutige junge Städterin den Einheimischen in Sachen Hartnäckigkeit kaum nachsteht, verbindet die Figuren auf unterhaltsame Weise. Lebensnah lässt Joana Vogdt bei ihrem Regiedebüt nach dem Drehbuch von Sarah Esser in die ostdeutsche Provinz eintauchen, wo auch heute noch tiefe Narben der DDR-Diktatur spürbar sind.

An der Ostsee gab es mehr als 5600 Fluchtversuche – zumeist mit Booten oder sogar schwimmend – von denen Hunderte tödlich endeten. Die Tischlerin Eva Jensen (Jennifer Ulrich) möchte an der Ostsee einen kompletten Neuanfang machen. An die Urlaubsregion hat die Hamburgerin glückliche Erinnerungen. Deshalb möchte sie dort eine Werkstatt übernehmen, um sich selbstständig zu machen. Leider ist die Verkäuferseite gespalten: Während die Inserentin Heide (Jutta Wachowiak) auf der Stelle zusagen möchte, denkt ihr Ex-Mann Hinrich (Hermann Beyer) nicht einmal im Traum daran, für Strandkörbe seine Werkstatt aufzugeben.

Um den 75-Jährigen umzustimmen, sucht die Hanseatin das Gespräch mit dem Sturkopf. Auch im Dorf, das eigentlich dringend eine Tischlerin braucht, tut sich die Neue unerwartet schwer. Mithilfe der Schulhausmeisterin Trine (Claudia Geisler-Bading), bei der sie ein Ferienzimmer anmietet, beginnt Eva ihre Nachbarn zu verstehen und erfährt von einem schmerzlichen Verlust, der Heide und Hinrich auseinandergebracht hat. Gefallen findet Eva an dem Kitesurfer Christian (Max Woelky). Dass er ein Konkurrent um die Werkstatt ist, nimmt Eva zunächst sportlich … (Text: ARD)