Ostkreuz

D 1991 (83 Min.)
  • Gesellschaft
Kurz vor dem Mauerfall flüchteten Elfie und ihre Mutter aus der DDR in den Westen. Nun sitzen sie mittellos in einem Containerdorf in West-Berlin fest. Im Gegensatz zu ihrer Mutter will sich Elfie mit der Situation nicht abfinden. Auf der Suche nach Geld streift sie durch das Berlin der Nachwende, trifft auf den Kleinganoven Darius und den von seinen Eltern zurückgelassenen gleichaltrigen Edmund. – In ihrer Perspektivlosigkeit entfremden sich Elfie (Laura Tonke, li.) und ihre Mutter (Suzanne von Borsody) zusehends. – Bild: rbb/​Deutsche Kinemathek
Kurz vor dem Mauerfall flüchteten Elfie und ihre Mutter aus der DDR in den Westen. Nun sitzen sie mittellos in einem Containerdorf in West-Berlin fest. Im Gegensatz zu ihrer Mutter will sich Elfie mit der Situation nicht abfinden. Auf der Suche nach Geld streift sie durch das Berlin der Nachwende, trifft auf den Kleinganoven Darius und den von seinen Eltern zurückgelassenen gleichaltrigen Edmund. – In ihrer Perspektivlosigkeit entfremden sich Elfie (Laura Tonke, li.) und ihre Mutter (Suzanne von Borsody) zusehends.

Der Kampf eines 15-jährigen Mädchens, der Armut und Tristesse der West-Berliner Containerstadt zu entfliehen, in der sie mit ihrer Mutter nach der Wende gelandet ist. Das Containerlager ist Durchgangsstation für viele, die im Westen leben wollen, wie Elfie und ihre Mutter. Drüben war die Mutter Friseurin, jetzt ist sie ohne Arbeit. Die neue Situation ist nicht gerade Elfies Traum vom Westen. Sie sehnt sich nach Geborgenheit und einem Heim. Doch ohne Geld gibt es keine Wohnung; es fehlen ein paar tausend Mark für eine Kaution. Elfie will das Geld beschaffen, egal wie. Der ehrliche Weg ist zu langsam in diesen Zeiten. Ein junger Ganove, Darius, schleppt sie mit auf seinen Streifzügen.

Elfie bewundert ihn für seine Tricks, entzieht sich ihm aber, als er versucht, sich ihr zu nähern. Trotzdem hängt sie sich an ihn, so lange sie ihn braucht. Mit Darius trifft sie den 15-jährigen Edmund. Die Eltern haben ihn im Osten zurückgelassen. Edmund streift ziellos durch die Stadt. Elfie bekommt auf krummen Wegen die 3000 Mark für die Kaution zusammen. Mit dem Geld kann ihre Mutter endlich das Lager verlassen. Weiter westlich erhofft sie sich ein anderes Leben. Aber Elfie will ihr und ihrem Liebhaber nicht folgen. Sie nistet sich bei Edmund ein, der in einer Bauruine lebt, aber es ist Winter – wo können sie sonst hin? Michael Klier zeichnet die beiden Jugendlichen knapp und ohne Sentimentalität.

Atmosphärische Bilder und einfache Konstellationen erzählen von Veränderungen in Deutschland, die das Jahr Null nach dem Fall der Mauer mit sich bringt. Der neorealistische Film „Ostkreuz“ erinnert an Roberto Rossellinis Nachkriegsdrama „Deutschland im Jahre Null“, doch die Häuser sind nicht vom Krieg zerstört, sondern sind Neubauruinen. Für Michael Klier ist „Ostkreuz“ – der Name einer trostlosen S-Bahnstation, an der sich drei Schienenstränge kreuzen – Sinnbild für die Großstadt-Tristesse, die er in seinem Film ausdrückt. (Text: ZDF)

Deutscher Kinostart02.01.1992Internationaler Kinostart23.07.1991

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Sendetermine

Do 12.01.2023
23:45–01:05
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Fr 02.10.2015
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Sa 01.11.2014
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Mi 09.05.2007
22:00–23:30
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Di 08.05.2007
00:35–01:55
00:35–
Di 23.04.2002
00:50–02:10
00:50–
Fr 02.10.1998
23:20–00:40
23:20–

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