Nina Hagen = Punk and Glory

Momente und Szenen aus dem Leben der Nina Hagen: Filmemacher Peter Sempel, ein Fan und Freund der Künstlerin, stellt sowohl die bekannte, schrille Diva, als auch die leise, liebevolle Nina vor. Er zeigt sie beruflich und privat, als Sängerin und vielseitig engagierten Menschen, als Pop-Ikone und Mutter, bei Auftritten und zu Hause in Los Angeles oder auf Reisen in Indien. Vor allem aber zusammen mit Familie und Freunden. So kommen neben ihrer Mutter Eva-Maria, ihren Kindern Cosma Shiva und Otis Hagen auch der Schauspieler Udo Kier, die Musiker George Clinton und Anthony Kiedis, der Filmemacher Jonas Mekas und viele andere zu Wort.

Der Hamburger Independent-Filmemacher Peter Sempel, geboren 1954, widmete sich schon in früheren Filmen außergewöhnlichen Persönlichkeiten, so etwa Jonas Mekas in „Jonas in the Desert“ (1994) oder Allen Ginsberg in „Hustler for Life“ (1998). Mit seiner an die Tradition des Direct Cinema an-knüpfenden Filmcollage wirft er auch diesmal einen eigenwilligen Blick auf ein bekanntes Gesicht. Dazu hat Peter Sempel Material aus fast 20 Jahren und von verschiedenen Orten, an die er Nina Hagen immer wieder begleitet hat, verwendet: „Gerade bei Nina gibt es ein extremes Auf und Ab, sie ist ein Genie, wo du nie weißt, woran du bist.

Wenn die Kamera läuft kann sie un-glaublich spontan sein. Aber um das einzufangen, gerade auch die poeti-schen Facetten, musste ich mir viel Zeit lassen.“ So ist ihm das bemerkens-werte, sehr persönliche Porträt einer faszinierenden Frau mit ausgeprägten, tief empfundenen und vehement geäußerten Überzeugungen und Werten gelungen. „Nina Hagen = Punk and Glory“ wurde 1999 im Panorama der Berlinale uraufgeführt, danach lief der Film auf zahlreichen nationalen und internationalen Filmfestivals, unter anderem in München, Osaka, Montreal, Sao Paulo und New York. (Text: 3sat)