Nachtasyl
- D 2005 (90 Min.)
- Theater
- Drama

Maxim Gorki nannte sein 1901 geschriebenes Stück „Nachtasyl“ im Untertitel „Szenen aus der Tiefe“. Handlungsort des naturalistischen Theaterklassikers war eine schäbige Kellerhöhle, in die sich Ausgestoßene und Deklassierte flüchteten, ein surrealer Raum des Wartens, Hoffens und Überdauerns. Rund 100 Jahre später, in Zeiten von Hartz IV und dem Abbau des Sozialstaats, sind es Abgewickelte, Abgestürzte, Verführte, Gescheiterte und Chancenlose, die ihren Lebenssinn verloren haben. Die heutige sozialen Realität zeigt, dass das bekannteste Stück von Maxim Gorki an Aktualität nichts verloren hat. Wie damals gibt es die Schere zwischen Arm und Reich, flankiert von der Fragestellung, ob Moral eine Frage von Wohlstand ist. Regisseur und Drehbuchautor Hardi Sturm hat einen Theaterfilm nach Maxim Gorkis „Nachtasyl“ realisiert.
In seinem „Nachtasyl“ bilden die Protagonisten eine zufällige Melange von ausgegrenzten Verlierern der Gesellschaft: der Säufer, die Kranke, der Profitler, die Träumerin. Keiner hat Arbeit, kaum einer Geld und niemand eine Zukunft. Sie sind auf den engen Raum einer Notgemeinschaft zurückgeworfen und umkreisen mehr oder weniger hoffnungslos die elementarste Frage des Lebens: Was ist der Mensch? Luka, eindrucksvoll gespielt von Hans-Peter Hallwachs, übernimmt dabei die Funktion eines Spiegels. Durch seine Fragen und seinen in die privatesten Nischen jedes Einzelnen eindringenden Blick werden Masken herunter- und Schutzwälle niedergerissen. Esther Schweins und Wolfgang Maria Bauer als Bewirtschafter des Nachtasyls und Max Riemelt in der Figur des Aljoscha überführen Gorkis Personnage mühelos ins Heute. (Text: 3sat)
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