Moral 63
- D 1963 (100 Min.)
- Gesellschaft
- Satire
Am Rosenmontag, mitten im ausgelassenen Trubel des Kölner Karnevalsumzugs, ist für Marion Hafner plötzlich das schöne Leben vorbei: Ermittlungsrichter Dr. Merkel lässt die prominente „Lebedame“ festnehmen und steckt sie in Untersuchungshaft. Der neureiche Unternehmer Meyer-Cleve hat Anzeige erstattet gegen die Leiterin eines exklusiven Bonner Bordells, das unter dem vielsagenden Titel „Gesellschaft zur Pflege zwischenmenschlicher Beziehungen e.V.“ firmiert. Meyer-Cleve selbst zählte hier zu den Stammgästen: bis er in dieser Lasterhöhle seine wohl behütet geglaubten Töchter antraf.
Dr. Merkel soll nun herausfinden, ob Meyer-Cleve Opfer einer Intrige ist. Doch die vermeintliche Drahtzieherin Marion zeigt sich störrisch und erzählt dem Richter nicht, was dieser gern hören möchte. Der Journalist Axel Rottmann bietet ihr eine fünfstellige Summe dafür, dass sie ihre Lebensgeschichte auf Tonband spricht. Da die Wahrheit viel zu banal ist, legt Rottmann ihr einen Stapel Boulevardzeitungen vor, aus denen Marion sich „ihre“ Geschichte zusammenfabulieren soll. Marion lügt im wahrsten Sinne „wie gedruckt“: Der mächtige Zeitungsverleger Dr. Kämpfer macht Marion zu einer Edelprostituierten, die durch ihr Bonner Etablissement Regierungspolitiker bespitzelt hat.
Dabei wird Marion die Dauergeliebte Meyer-Cleves, der ihr viel Geld dafür zahlt, dass sie seinen vergeistigten Sohn Hans zurechtbiegt. Der aus der Art geschlagene Filius soll das Philosophiestudium aufgeben und ein knallharter Geschäftsmann wie sein Vater werden. Dabei verliebt Hans sich in die Prostituierte, doch als er herausfindet, wer sie ist und wer sie geschickt hat, beschließt er, sich an seinem Vater zu rächen. (Text: rbb)
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