Moonrise Kingdom

Eine kleine Insel vor Neuengland im Jahr 1965. Aus einem Pfadilager verschwindet spurlos ein Knabe, Sam . Doch kein Verbrechen hat sich abgespielt, vielmehr ist der Dreikäsehoch mitsamt Biberfellmütze, Streberbrille, Luftgewehr und Mini-Kanu getürmt. Und weil ihn erstmals in seinem Leben die Liebe mit voller Kraft erwischt hat, begleitet ihn die hübsche Suzy , die er vor einem Jahr in einem Kirchentheater kennengelernt hat.

Pfadiführer Ward versucht den Fahnenflüchtigen zu schnappen, und natürlich jagen hinter den beiden Kindern weitere aufgeregte Erwachsene her, so auch der etwas stumpfe Dorfpolizist Sharp und Suzys Eltern . Richtig Ärger kündigt sich für die beiden Verliebten an, als sich auch noch die Frau vom Jugendamt einschaltet. Aber für eine kurze Zeit leben Sam und Suzy in Freiheit den Traum junger Liebe.

Nicht die Tiefsee oder ein durch Indien fahrender Zug ist der Schauplatz dieses herzigen Filmes von Wes Anderson, und doch spielt sich ein Spektakel ab – die erste Liebe als das ganz grosse Abenteuer. Ihr errichtet der amerikanische Regisseur ein Denkmal mit der für ihn typischen Verrücktheit nach allerlei putzigen Details und einer fast schon verschwenderisch prominenten Besetzung.

Als treudoofer Dorfpolizist ist Bruce Willis in einer für den «Die Hard»-Superstar untypischen Rolle mit dabei, der unlängst seinen Abschied aus dem Filmgeschäft geben musste. Lange schon war gemunkelt worden, dass Dreharbeiten Bruce Willis mehr und mehr überforderten, und nun ist vor kurzem seine Aphasie-Diagnose öffentlich geworden. Hollywood verliert einen seiner letzten Actionhelden von altem Schrot und Korn.

Wes Andersons neuster Streich, «Asteroid City», ist wiederum starbestückt: Scarlett Johansson, Tom Hanks und Matt Dillon sind nur einige der klingenden Namen in seinem neusten Film. Seine neuste Komödie läuft exakt heute, 15. Juni 2023, in den Kinos der Deutschschweiz an. (Text: SRF)

„Moonrise Kingdom“ war 2012 der Eröffnungsfilm des 65. Festivals von Cannes und sorgte für großes Aufsehen. Wes Anderson findet mit seinen Real- und Animationsfilmen Anklang bei Kritik und Publikum. Sein Animationsfilm „Isle of Dogs – Ataris Reise“ erhielt 2018 den Silbernen Bären für die beste Regie und war wie „Der fantastische Mr. Fox“ für den Oscar nominiert. Sein Spielfilm „Grand Budapest Hotel“ wurde 2014 auf der Berlinale mit dem Großen Preis der Jury ausgezeichnet und erhielt vier Oscars, unter anderem für die beste Originalmusik. (Text: arte)