Meine keine Familie
- A 2012 (93 Min.)
- Dokumentation

Gemeinschaftseigentum, freie Sexualität, Auflösung der Kleinfamilie – das waren die Grundprinzipien des Friedrichshofs, der grössten Kommune in Europa, die vom Wiener Aktionisten Otto Muehl (1925 bis 2013) Anfang der 1970er-Jahre gegründet wurde. Der Filmemacher Paul-Julien Robert, der in diese Kommune hineingeboren wurde, begibt sich in «Meine keine Familie» auf eine persönliche Reise in die eigene Vergangenheit. Ausgehend von Archivmaterial, das im Film erstmalig öffentlich gezeigt wird, konfrontiert der Regisseur sich selbst und seine Mutter mit der Frage: Was ist Familie?
Schon kurz nach ihrer Gründung erlangte die Kommune durch ihre Radikalität eine Bekanntheit über die Kunstszene hinaus. Muehl selbst bezeichnete sie und seine Kommunarden als lebendes Kunstwerk. Innerhalb von knapp zwei Jahrzehnten wurde der Friedrichshof dann zum Zentrum eines internationalen Netzwerks von über zwanzig Stadtgruppen. In den assoziierten Kommunen einschliesslich Friedrichshof lebten über halb Europa verstreut zeitweise über 600 Menschen. Eine davon war eine junge Schweizerin: Pauls Mutter.
Die Erwachsenen praktizierten Sex ohne feste Paarbeziehungen, die Kinder wurden im Kollektiv aufgezogen. Seinen leiblichen Vater lernte Paul erst kennen, nachdem die Kommune 1990 geschlossen und ihr Übervater Otto Muehl wegen Unzucht mit Unmündigen angezeigt, später auch angeklagt und schliesslich verurteilt worden war.
«Meine keine Familie» ist einerseits eine sehr persönliche Reise des Autors in die Vergangenheit, auf der Suche nach seiner verlorenen Kindheit. Anderseits ist daraus ein erschütternder Film über Macht, Manipulation und Missbrauch geworden. (Text: SRF)
DVD & Blu-ray
Sendetermine
Cast & Crew
Reviews & Kommentare
TV Wunschliste informiert dich kostenlos, wenn Meine keine Familie online als Stream verfügbar ist oder im Fernsehen läuft.Erinnerungs-Service per
E-Mail