Mathias Kneißl

D 1971 (94 Min.)
  • Drama

Gleich einer gesellschaftskritischen Moritat erzählt der Film die Lebensgeschichte des aus sehr armen Verhältnissen stammenden, 1875 geborenen Kneißl. Der älteste Sohn von Gastwirtsleuten wird im Alter von 16 Jahren erstmals straffällig und zwar mit einer Harmlosigkeit: dem „Besuch einer öffentlichen Tanzmusik“, wie es in der Anklage heißt. Erstmals muss er für drei Tage Haft hinter Gitter. Es folgen Vergehen als fünffacher Schulschwänzer, wofür Kneißl bereits 38 Tage Haft absitzen muss. Der Weg ins Verbrechen ist bald vorgezeichnet. Kneißl, der anfänglich noch mehrfach versucht, ein reguläres Leben jenseits der Straffälligkeit zu führen, empfindet eine tiefe Ungerechtigkeit, als Polizisten seinen Vater, der der Wilderei überführt worden war, zu Tode prügeln und eine Meute aufgebrachter Bauern die elterliche „Schachermühle“ abbrennen. Nun beginnt Kneißls Weg in die schwerwiegende Gesetzlosigkeit: Er will sich an der Gesellschaft rächen und geht in den Untergrund. Sein Versteck sind die bayerischen Wälder. Er beraubt einen Dorfpfarrer, schießt auf zwei Gendarmen, die ihren schweren Verletzungen erliegen und beginnt reiche Gutsherren zu terrorisieren. Als er zwei Pfandbriefe der Bayerischen Hypothekenbank zu je 500 Mark erbeutet, bietet die Königliche Polizeidirektion München 300 Mark Belohnung in einer Sonderausgabe einer Zeitung auf. Seine Landsleute, denen Rebellentum fern liegt und den Aufruhr gegen „die da oben“ nicht wagen, sehen in dem Räuber Kneißl, dessen Markenzeichen ein großer, schwarzer Hut ist, bisweilen einen Helden gegen staatlich-polizeiliche Willkür und die Ausbeutung durch Großbauern und Gutsherren. Zeitweilig hat er den Ruf eines Volkshelden, auch wenn er, anders als etwa Robin Hood, die gemachte Beute für sich behält. Auch die Damenwelt in Gestalt mancher Bäuerin ist dem kräftigen „ganzen Kerl“ durchaus zugetan. Bald aber wird zur großen Jagd auf den „Räuberhauptmann“ geblasen, und nachdem die Polizei ein Aufgebot von 60 Mann gestellt hatte, um Kneißl endlich zu fassen, geht er der Staatsmacht im März 1901 im Aumacher-Anwesen in Geisenhofen ins Netz. Dabei wird Mathias Kneißl durch einen Schuss schwer verletzt. In einem Prozess wird Kneißl zum Tode verurteilt und im Februar 1902 in Augsburg enthauptet. Sein Schädel wird in der Münchner Anatomie öffentlich zur Schau gestellt.

Dieser Text basiert auf dem Artikel Mathias Kneißl (Film) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Lizenz Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported (Kurzfassung). In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.

Internationaler Kinostart28.05.1971

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