Leichen pflastern seinen Weg
- I / F 1968 (Il grande silenzio, 105 Min.)
- Western
Utah, im Winter 1896. In dem verschneiten Dorf Snowhill verbreiten Kopfgeldjäger unter Führung des grausamen Loco Angst und Schrecken. Ohne Gnade verfolgen und töten sie die Männer des Dorfes, die durch pure Not in die Kriminalität getrieben wurden. Erst als der stumme Revolverheld Silence in den Ort kommt, scheint sich das Blatt zu wenden: Die Witwe eines ermordeten Dorfbewohners heuert ihn an, um Loco und dessen Schergen zu töten. Sie ahnt nicht, dass Loco einst auch die Eltern von Silence ermordete. Nach und nach schaltet Silence die Kopfgeldjäger aus.
Zum 90. Geburtstag von Ennio Morricone (10.11.1928) Amerika, im Winter 1896. In den tief verschneiten Bergen des Bundesstaates Utah liegt das Dorf Snowhill. Finanzielle Not, schlechte Ernte und purer Hunger haben die Männer des Ortes in die Kriminalität getrieben – mit Diebstählen versuchen sie, ihre Familien zu ernähren. Dadurch sind sie zu Gesetzlosen geworden. Auf jeden Einzelnen von ihnen ist eine Belohnung ausgesetzt. Für den Kopfgeldjäger Loco (Klaus Kinski) ist das die ideale Voraussetzung, seinem blutigen Handwerk nachzugehen – die verwahrlosten Farmer können sich gegen ihn und seine Revolverhelden ohnehin nicht zur Wehr setzen.
Getrieben von Mordlust und Geldgier, durchforstet Loco die verschneiten Berge um Snowhill und erschießt gnadenlos jeden der vogelfreien Männer, der sich aus seinem Versteck wagt. Unter den Ermordeten ist auch der Ehemann der temperamentvollen Pauline (Vonetta McGee). An seinem Grab schwört sie Rache und sucht nach einem Weg, Loco für die Bluttat büßen zu lassen.
Als ein stummer Revolverheld in Snowhill auftaucht, heuert sie ihn an, Loco zu töten. Der Mann namens Silence (Jean-Louis Trintignant) hat auch einen persönlichen Grund zur Rache: Loco ermordete vor Jahren seine Eltern und durchtrennte ihm die Stimmbänder, um nicht verraten zu werden. Seither zieht Silence, einem Racheengel gleichend, durchs Land und zieht all jene zur Rechenschaft, die unter dem Deckmantel des Gesetzes Menschen für Geld töten. Dabei geht er geschickt vor: Um nicht gegen das Gesetz zu verstoßen, provoziert er Locos Männer, bis diese zur Waffe greifen – und tötet sie in legitimer Notwehr.
Einzig Loco selbst lässt sich nicht dazu hinreißen, Silence anzugreifen. Stattdessen schaltet er den neuen Sheriff (Frank Wolff) aus, der die Kopfgeldjäger zur Ordnung rufen und den Ausgestoßenen eine Amnestie gewähren will. Danach hat Loco freie Bahn: Ohne Rücksicht auf Verluste macht er sich daran, seinen Erzfeind Silence zu töten. Mit „Leichen pflastern seinen Weg“ hat Sergio Corbucci („Django“) eines der großen Meisterwerke des Italo-Western geschaffen.
Nicht nur das einzigartige Setting in einer unwirtlichen Schneelandschaft, die herausragenden Darsteller, die kompromisslose Härte und das zutiefst pessimistische Ende machen den Film zu einem Meilenstein des Genres – darüber hinaus zeichnet sich der im Jahr 1968 entstandene Film durch seine politischen Anspielungen und seine Kapitalismuskritik aus. Die Filmmusik stammt von Ennio Morricone, der am 10. November 2018 90 Jahre alt wird.
Seit 1961 hat er die Musik für mehr als 500 Kino- und TV-Filme komponiert. Erste internationale Anerkennung gewann er mit der Musik zu Sergio Leones Western-Klassiker „Für eine Handvoll Dollar“ (1964). Mit „Für ein paar Dollar mehr“ (1965) und „Zwei glorreiche Halunken“ (1966) wird er berühmt. Unvergessen bleibt auch seine Filmmusik zu Leones „Spiel mir das Lied vom Tod“ (1968) und „Es war einmal in Amerika“ (1982/84). Und doch machen die Western-Musikkompositionen nur einen kleinen Teil seines Werkes aus.
Allein fünfmal wurde er für den Oscar nominiert, u.a. für „The Mission“ (1986), „Die Unbestechlichen“ (1988) und „Malena“ (2000). 2007 endlich erhielt er den begehrten Preis für sein Lebenswerk sowie 2016 für die Beste Filmmusik für Quentin Tarantinos „The Hateful Eight“. Silence: Jean-Louis Trintignant Loco: Klaus Kinski Sheriff Burnett: Frank Wolff Pollicut: Luigi Pistilli Pauline: Vonetta McGee Martin: Mario Brega Gouverneur: Carlo D’Angelo Regina: Marisa Merlini Einäugiger Kopfgeldjäger: Raf Baldassarre Walter: Spartaco Conversi (Text: MDR)
Mit „Leichen pflastern seinen Weg“ hat Sergio Corbucci („Django“) eines der großen Meisterwerke des Italo-Westerns geschaffen. Nicht nur das einzigartige Setting in einer unwirtlichen Schneelandschaft, die herausragenden Darsteller, die kompromisslose Härte und das zutiefst pessimistische Ende machen den Film zu einem Meilenstein des Genres – darüber hinaus zeichnet sich der im Jahr 1968 entstandene Film durch seine politischen Anspielungen und seine Kapitalismuskritik aus: Nicht zufällig hat Corbucci den Film dem Andenken an Martin Luther King und Che Guevara gewidmet. In den Hauptrollen liefern sich ein verstummter, kaltblütiger und gleichmütiger Jean-Louis Trintignant und Klaus Kinski, listig, hinterhältig und abscheulich, ein Schauspielduell der Extraklasse. (Text: hr-fernsehen)
Originalsprache: Italienisch
DVD & Blu-ray
Streaming & Mediatheken
Sendetermine
Cast & Crew
Reviews & Kommentare
TV Wunschliste informiert dich kostenlos, wenn Leichen pflastern seinen Weg online als Stream verfügbar ist oder im Fernsehen läuft.Erinnerungs-Service per
E-Mail