Kirschblüten und rote Bohnen

J / F / D 2015 (あん, 113 Min.)
  • Drama
  • Literaturverfilmung
 – Bild: ZDF /​ © AN Film-partners/​Comme des Cinema/​Twenty Twenty Vision/​Shigeki Akiyama

Sentaro betreibt in Tokio eine kleine Imbissbude, in der er Dorayaki -Pfannkuchen verkauft. Doch die Geschäfte laufen schlecht. Der stets missmutige Ex-Alkoholiker ist kein guter Verkäufer und eigentlich mag er seine eigenen Pfannkuchen, die in Japan mit süsser Bohnenpaste angeboten werden, gar nicht. Kein Wunder, ist seine Paste doch industriell gefertigt und schmeckt nach gar nichts.

Als eines Tages die alte Tokue vor Sentaros Bude steht und sich bei ihm für die von ihm ausgeschriebene Aushilfsstelle bewirbt, lehnt er ihr Angebot zuerst ab. Er hält sie für zu schwach und alt für die Arbeit. Doch Tokue bleibt hartnäckig, denn sie wollte schon immer in einer Imbissbude arbeiten. Als sie ihm schliesslich eine Kostprobe ihrer Bohnenpaste vorbeibringt, ist er wider Willen begeistert. Tokue beginnt für ihn zu kochen und vollbringt wahre Wunder. Bei der Zubereitung der roten Paste spricht die alte Frau manchmal auch mit den Bohnen. In den langen Pausen, wenn sie darauf wartet, dass der Dampf aus den Kesseln einen anderen Geruch annimmt, beobachtet sie versonnen die rosa Blüten der umliegenden Kirschbäume.

Die Pfannkuchen werden zu einem Verkaufsschlager und die beiden ungleichen Menschen nähern sich langsam an. Wakana , ein Schulmädchen, welches regelmässig in Sentaros Imbiss vorbeikommt und sonst kaum Freunde hat, freundet sich ebenfalls mit Tokue an. Doch Tokue trägt ein Geheimnis mit sich herum, das bald schon die Beziehung der drei Aussenseiter bedroht.

Der Film der japanischen Filmemacherin Naomi Kawase basiert auf dem gleichnamigen Buch ihres Landsmanns Durian Sukegawa. Wie immer in ihren Filmen schildert sie einfühlsam und unaufdringlich die Beziehung von Menschen zueinander und beobachtet sie bei ihren alltäglichen Erfahrungen. Ihre visuelle Sprache ist stets von poetischer Schlichtheit.

Epd-Film meint dazu: «Das Unsichtbare im Alltag als sinnliche Erfahrung spürbar machen – so ähnlich könnte man auch die Faszination des Kinos von Naomi Kawase erklären.»

Die Berliner Zeitung schwärmt: «Im Rhythmus der Jahreszeiten, den Kawase in schönheitstrunkenen Bildern von Blüten und Bäumen, Licht und Schatten zeigt, kommt jeder der drei stillen Helden zu sich.» (Text: SRF)

Mit „Kirschblüten und rote Bohnen“ hat Naomi Kawase zum ersten Mal Kritiker und ein breites Publikum begeistert. Stärker als ihre bisherigen Filme ist er von der Tradition des japanischen Melodrams geprägt, das von einfachen Leuten und ihren bescheidenen Träumen erzählt. Ganz auf seine charismatischen Figuren konzentriert erzählt der Film unspektakulär, aber mit Humor von ihrer Sehnsucht nach einem Platz in der Gesellschaft. Beim Festival von Cannes, wo Kawase regelmäßig im Wettbewerb läuft und 2007 für „Der Wald der Trauer“ den Großen Preis der Jury erhalten hat, lief der Film als Eröffnungsfilm des „Un Certain Regard“. (Text: 3sat)

Deutsche TV-Premiere14.05.2018arteDeutscher Kinostart31.12.2015Internationaler Kinostart2015

Originalsprache: Japanisch

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Sendetermine

Di 23.03.2021
01:10–03:00
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Mo 15.06.2020
22:05–23:55
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Di 14.04.2020
05:10–06:55
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Di 14.04.2020
00:10–02:00
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Sa 27.04.2019
20:15–22:05
20:15–
Fr 11.01.2019
04:10–05:55
04:10–
Do 10.01.2019
23:45–01:35
23:45–
Fr 18.05.2018
14:05–15:50
14:05–
Mo 14.05.2018
20:15–22:05
20:15–

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