Kinderspiele

D 1992 (111 Min.)
  • Drama

Der letzte Schultag vor den großen Ferien: Der elfjährige Micha ist stolz auf sein gutes Zeugnis. Im Herbst soll er aufs Gymnasium. Sein bester Freund Kalli darf wieder mal eine „Ehrenrunde drehen“, aber den juckt das nicht. Ein langer, heißer Sommer hängt in den staubigen Feldern und den ärmlichen Vorstadtstraßen mit den kleinen Einfamilienhäusern. Eine alte verlassene Fabrikhalle dient Micha und Kalli als Schlupfwinkel. Steine werfen, Messerspiele, nackte Weiber gucken, Oma ärgern, Geld für Pommes beschaffen: Kalli weiß, wo’s lang geht. Zu Hause ist Micha oft einsam. Sein Vater, der als Maurerpolier die Familie ernährt, ist hart und unberechenbar in seinen cholerischen Ausbrüchen und verprügelt Micha häufig.

Außerdem verbietet er ihm den Umgang mit Kalli. Seine Mutter verhätschelt Michas kleinen Bruder Peter und beachtet Micha nur wenig. In diesem Sommer erfährt Micha mehr über das Leben und das so genannte Erwachsensein, als er eigentlich verkraften kann. Die Mutter verlässt mit dem kleinen Bruder für immer die Familie, und er bleibt mit dem jähzornigen Vater allein zurück. Und dann kommt dieser verhängnisvolle Tag, der eigentlich so schön begonnen hatte und an dem Micha wieder einmal verprügelt wird. (Text: arte)

Das „Lexikon des Internationalen Films“ schreibt zu „Kinderspiele: „Ein in den 60er Jahren angesiedeltes, hervorragend inszeniertes und gespieltes düsteres Drama über den Verlust der Liebe und der untröstlichen Verzweiflung eines Kindes darüber. Weit über den Einzelfall hinausweisend, zeigt der Film, wie Gewalt gegen Abhängige und der Entzug von Liebe einen Kreislauf in Gang setzen, bei dem das Opfer selbst wieder zum Täter wird.“
Regisseur Wolfgang Becker, geboren 1954, ist mit dieser leisen, von Situationskomik durchsetzten Tragödie, ein ergreifender und schöner Film gelungen. Er wurde dafür beim Münchner Filmfestival 1992 mit dem Hypo-Bank Preis für die beste Regie und in Berlin mit dem Preis der deutschen Filmkritik als bester Spielfilm 1992/​93 ausgezeichnet. Kameramann Martin Kukula erhielt für seine Arbeit in Köln den Kamerapreis. Nach einem geisteswissenschaftlichen Studium begann Becker 1983 mit der Arbeit als freier Kamera-Assistent und Kameramann. 1987 drehte er seinen ersten Spielfilm „Schmetterlinge“ als Abschlussfilm seines Studiums an der DFFB Berlin. Dieser Film wurde 1988 mit dem „Student Film Award“ (dem Oscar für Studentenfilme), dem „Goldenen Leoparden“ in Locarno und dem Preis des saarländischen Ministerpräsidenten beim Max-Ophüls-Festival ausgezeichnet. 1990/​91 drehte Becker den Film „Blutwurstwalzer“ für die TV-Reihe „Tatort“, 1992 die Episode „Billies schöne, neue Welt“ für die ZDF-Krimi-Reihe „Derrick“. 1997 realisierte Becker „Das Leben ist eine Baustelle“, für den Darsteller Jürgen Vogel mit dem Deutschen Filmpreis geehrt wurde. Beckers letzter Film „Good bye, Lenin!“ gewann bei der Berlinale 2003 den „Blauen Engel“ und erhielt im gleichen Jahr in mehreren Kategorien den Deutschen Filmpreis. (Text: arte)

Deutscher Kinostart02.09.1993

Sendetermine

Fr 19.09.2003
01:10–03:00
01:10–
Sa 13.09.2003
22:30–00:20
22:30–
So 31.03.2002
17:05–19:00
17:05–
Mi 27.03.2002
17:10–19:00
17:10–
Mi 15.08.2001
22:30–00:15
22:30–
Fr 11.12.1998
23:35–01:25
23:35–
Fr 06.03.1998
23:45–01:30
23:45–

Cast & Crew

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