Keine Sorge, mir geht’s gut

Das mysteriöse Verschwinden ihres Zwillingsbruders ist ein schwerer Schlag für die 19-jährige Lili. Nach und nach kommt sie einem Geheimnis auf die Spur. Einfühlsames Familiendrama von Philippe Lioret, das eine latente Spannung aufbaut und bis zuletzt zu fesseln vermag. Als Lili aus den Sommerferien heimkehrt, wird sie von der Nachricht vom spurlosen Verschwinden ihres Zwillingsbruders Loïc hart getroffen. Dass ein heftiger Streit mit dem Vater der Auslöser dafür gewesen sein soll, erscheint Lili seltsam. Zudem führen die für Lili unverständliche Teilnahmslosigkeit der Eltern am Verschwinden des Sohnes und insbesondere die Verschlossenheit des Vaters zu Wut und Streitigkeiten in der Familie.

Der Verlust des Bruders treibt Lili in die Depression. Sie verweigert das Essen, woraufhin sie in eine Klinik eingewiesen wird. Als jedoch erste Lebenszeichen von Loïc in Form rätselhafter Postkarten eintreffen, schöpft Lili wieder Kraft. Sie beschließt, sich auf die Suche nach dem Verschwundenen zu machen. Regisseur Philippe Lioret schafft es auf eindringliche Weise, die Zerbrechlichkeit der Familie sowie den komplexen Umgang mit Liebe und Verlust zu schildern. Hauptdarstellerin Mélanie Laurent gelingt es, gleichzeitig Stärke und Zerbrechlichkeit, Standhaftigkeit und Verzweiflung glaubwürdig zum Ausdruck zu bringen. Sendelänge 92 Minuten (Text: ZDF)