Katzenmenschen

Regisseur Jacques Tourneur baute die Spannung seines atmosphärisch dichten Horrorfilm-Klassikers nicht mit Schockeffekten, sondern tiefenpsychologisch auf. Sein Thema, die unterdrückte und verdrängte Sexualität, war damals in Hollywood tabu. Der Film gilt mit seiner expressionistischen Lichtsetzung als eins der Meisterwerke des klassischen „Film noir“. Der Horror entsteht fast ausschließlich durch die düster-geheimnisvollen Licht- und Schattenspiele, die allerdings auch mit dem niedrigen Budget des Films (134 000 Dollar) zusammenhingen: Tourneur und sein Kameramann Nicholas Musuraca mussten teilweise mit natürlichem Laternenlicht drehen.

Der Film, der die französische Schauspielerin Simone Simon in den USA berühmt machte, war außerordentlich erfolgreich, nicht zuletzt wegen des Werbeslogans „Küss mich und ich zerfetzte dich mit meinen Krallen“. Mit „Katzenmenschen“ startete RKO-Produzent Val Lewton seinen berühmten Horrorzyklus, für den Tourneur noch zwei weitere Filme inszenierte. Mit Kameramann Musuraca arbeitete er später auch bei seinem „Film noir“-Meisterwerk „Out of the Past“ (1947) zusammen. 1981 drehte Paul Schrader ein Remake von „Katzenmenschen“ mit Nastassja Kinski und Malcolm McDowell. (Text: ZDF)